Kommentar Dramatische Umbrüche

Nichts wird bleiben, wie es ist. Wenige sozialversicherungspflichtig beschäftigte Menschen werden ein Heer an immer älter werdenden, sehr selbstbewussten Senioren zu finanzieren haben, die bei Wahlen zudem die Mehrheit stellen werden.

Die jungen Menschen werden es auch sein, die beispielsweise die Pensionsrückstellungen für die Rathausbeamten bezahlen müssen, die alleine in der Kreisstadt von derzeit 800.000 Euro auf 1,8 Millionen emporschnellen werden. Der Unterbau der auf dem Kopf stehenden Alterspyramide muss in und mit einer Gesellschaft zurecht kommen, die von Älteren und ihren Bedürfnissen dominiert und Druck auf äußerst schmale Schultern ausüben wird.

Sorgfältig gesteuerte Zuwanderung soll die zu erwartenden Defizite, die sich in allen Bereichen der Gesellschaft ergeben werden, schmälern. Wenn es da nicht die Angst vor Überfremdung gäbe. Die Kraft des Faktischen wird es - wie so oft - regeln: Schon jetzt betteln Handwerksbetriebe um dringend benötigte Fachkräfte im Ausland, Krankenhäuser um Ärzte, die in ihrem Heimatland keinen Numerus Clausus von 1,0 überwinden müssen, aber hier mit Kusshand genommen werden.

Werden die Zuwanderer uns auch pflegen, wenn wir pflegebedürftig sind? Nicht unbedingt: Die Welt steht ihnen nämlich offen. Deutschland hat irgendwann kein Personal mehr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort