Friedenswochen „Bully“ Herbig will Ballonflucht verfilmen

AHRWEILER · Über die 28 entscheidenden Minuten seiner Flucht in den Westen berichtet Günther Wetzel im ehemaligen Regierungsbunker.

 Geschafft: Das Foto der Familie Strelzyk entstand einen Tag nach der erfolgreichen Flucht in den Westen.

Geschafft: Das Foto der Familie Strelzyk entstand einen Tag nach der erfolgreichen Flucht in den Westen.

Foto: dpa

Mit Komik hat das neueste Filmprojekt von Michael „Bully“ Herbig und Roland Emmerich nichts zu tun. Es soll ein Thriller werden über die wohl spektakulärste Flucht aus der DDR per Heißluftballon, die schon Disney in den 1980er Jahren den US-Spielfilm „Mit dem Wind nach Westen“ wert war. Die Dreharbeiten sollen, so verriet der Komiker der „Zeit“, im Herbst beginnen.

Für die beiden Familien Wetzel und Strelzyk, die in der Nacht zum 16. September 1979 auf einer Plattform kauernd das Wagnis eingingen, waren es wohl die 28 spannendsten Minuten ihres Lebens. Denn der Ballon, genäht aus Regenschirmseide und Zeltnylon, fing nach dem Start im thüringischen Heinersdorf Feuer. Beherzt löschte Peter Strelzyk den Brand, doch es klaffte ein Loch in der Hülle. Ständig musste daher mit Gas nachgefeuert werden, das daraufhin genau um 3 Uhr, viel zu früh nach Planung der vier Erwachsenen und vier Kinder, ausging.

Nach der Landung dann die Ungewissheit, ob der rettende Westen erreicht wurde. Erst von der Polizei erfuhren die Familien die erlösenden Worte: Sie waren in Geisa im Westen und damit in der Freiheit. Und dank des Einsatzes des Bürgermeisters hatten die Wetzels schon zwei Stunden später eine Bleibe.

Nun, 37 Jahr später, kommt Familienvater Günther Wetzel, der Herbig bei den Dreharbeiten als Berater zur Seite stehen soll, anlässlich der ersten Ahrweiler Freiheitswochen in die Dokumentationsstätte Regierungsbunker. Er wird am Samstag, 5. März, von 16 bis 17.30 Uhr, dort seine Geschichte der Flucht, untermauert mit Bildern, erzählen. Auch, wie das Leben im Westen danach für die Familie weiterging.

Die Kosten betragen neun Euro für Erwachsene (ermäßigt sechs Euro); der Eintritt für Kinder unter zwölf Jahren ist frei. Eine Anmeldung unter 0 26 41/9 11 70 53 oder per Mail an Theiss@dokumentationsstaette-regierungsbunker.de ist erforderlich.

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