"Wir machen, was in unserer Macht steht"

Sämtliche Mitarbeiter des Baubetriebshofs sind im Einsatz, um Honnefs Straßen zu sichern - Gut 50 Tonnen Streugut sind bereits verteilt

"Wir machen, was in unserer Macht steht"
Foto: Frank Homann

Bad Honnef. Alle Hände voll zu tun haben seit dem Wochenende die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs, um die Straßen von Schnee und Eis freizuhalten. Seit gestern ist laut Leiter Markus Ströder "die gesamte Mannschaft" des Baubetriebshofs, das heißt 36 Mitarbeiter, mit allen neun Fahrzeugen im Einsatz - vom kleinen Trecker für kleinere Gässchen bis zum großen 21-Tonner-Räumfahrzeug.

Gut 50 Tonnen Streusalz und Granulat, schätzt Ströder, hat sein Team von den zwei Silos im Industriegebiet und in Orscheid aus bereits auf Honnefs Straßen verteilt. "Das ist für hiesige Verhältnisse schon sehr, sehr viel", sagt Ströder. "Und die nächste Lieferung an Streugut steht schon ins Haus."

Der Leiter des Baubetriebshofs ist froh, dass jetzt, wo dem Winterdienst höchste Priorität eingeräumt wird, keiner seiner Mitarbeiter krank ist. "Da muss ich auch wirklich mal ein Lob aussprechen. Bei solchen Verhältnissen wie jetzt stehen die alle Gewehr bei Fuß." Und das bereits morgens ab 5 Uhr.

Dennoch sind die Nebenstraßen laut dem Betriebshofchef bislang noch nicht geräumt worden. Dafür reichten die Kapazitäten nicht. Ohnehin würden aber mehr Straßen geräumt als gesetzlich gefordert, sagt Ströder und verweist auf die Pflicht von Hauseigentümern, da, wo die Stadt ihnen die Reinigungspflicht laut Satzung übertragen hat, nicht nur den Bürgersteig, sondern auch die Fahrbahn bis zur Mitte von Schnee zu befreien.

"Wir sind da nicht kleinlich, wir machen, was in unserer Macht steht", so Ströder. Dennoch bekämen die Mitarbeiter häufig den Frust der Bürger ab, wenn nach deren Ansicht nicht schnell genug geräumt werde. Und auch das Telefon im Baubetriebshof steht derzeit kaum still. "Aber die Bürger sind solche Verhältnisse ja auch nicht gewöhnt."

Die neun Mitarbeiter, die den Dienst am Wochenende verrichteten, hätten es wegen der hohen Feuchtigkeit mit dem Räumen nicht leicht gehabt, erklärt Ströder. Da der feuchte Neuschnee auf den gefrorenen Boden gefallen sei, seien die Eisschichten und bereits gestreutes Salz verklebt gewesen. "Ein Schieben des Schnees war kaum möglich. Wir mussten erst mal salzen, damit wir eine Chance hatten, die Schichten lösen zu können."

Dabei werde mit dem Salz bewusst sparsam umgegangen - im Sinne des Umweltschutzes, aber auch aus Kostengründen. "Das ist inzwischen alles computergesteuert, per GPS. Wir können sogar nachvollziehen, welches Fahrzeug wo wie viel Salz gestreut hat." 15 bis 20 Gramm pro Quadratmeter sei die übliche Menge, an steileren Hängen seien es schon mal 25 bis 30 Gramm.

Überhaupt haben Hanglagen sowie andere gefährliche und viel befahrene Strecken Vorrang. Auch die Busstrecken werden laut Ströder zuerst bedient. An den Hauptstellen wie zum Beispiel der Hauptstraße und Ortsdurchfahrten müsse mindestens zwei Mal am Tag gestreut werden, damit das Salz wirken könne. Zusätzlich zu den Mitarbeitern in den Räumfahrzeugen sind zudem "Handkolonnen" zu Fuß unterwegs. Sie streuen etwa an Bushaltestellen und auf Fußgängerbrücken.

Und der Winterdienst wird die Mitarbeiter wohl noch weiter beanspruchen. Es soll die nächsten Tage frostig bleiben. Heute ist laut Prognose nochmal leichter Schneefall möglich. Für Hausbesitzer in Bad Honnef gilt jedoch: Auf Gehwegen ist der Einsatz von Salz zum Streuen grundsätzlich verboten.

Näheres zur Räumpflicht ist in der Straßenreinigungssatzung auf www.bad-honnef.de unter der Rubrik "Ortsrecht", "Alle Satzungen" nachzulesen.

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