"Wir haben keine Tiere illegal vermittelt"

Remagener Heim bezieht Stellung zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und räumt Fehler ein

Remagen. Der Tierschutz kenne keine Grenzen, teilten die Betreiber des Tierschutzheimes in Remagen mit. Die Einrichtung war ins Gerede gekommen, nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen angeblichem illegalen Tierhandel eingeleitet hatte.

Mehr als 100 Hunde und Katzen sollen demnach illegal in den Kreis gebracht und veräußert worden sein. Die Tiere sollen überwiegend aus dem Ausland stammen und nicht geimpft sein. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an.

Die Pressesprecherin des Tierheims in Remagen, Jutta Heinemann, teilte dazu nunmehr mit: "Die meisten deutschen Tierheime helfen, wenn sie die Möglichkeit und den Platz haben, auch anderen Tierschutzorganisationen notleidende Tiere aufzunehmen. An erster Stelle stehen immer die Fund- und Abgabetiere vor Ort und in der Region, die aufgenommen und versorgt werden. Sollte darüber hinaus noch Platz vorhanden sein, werden auch im Tierheim Remagen notleidende Tiere aus aussichtslosen Situationen und Tötungslagern aufgenommen, versorgt und dann in ein gutes Zuhause vermittelt."

Wer habe nicht schon einmal auf einer Urlaubsreise das Elend der Straßentiere in den südlichen Ländern erlebt?, fragt Heinemann. Die Vereinigung "Ärzte für Tiere" zu deren Unterstützern auch das Tierheim Remagen zähle, kämpfe für die Rechte der Straßentiere in Europa, eine gesetzliche Grundlage zum Schutz der Tiere und die Schließung der Tötungslager, führte der Verein aus.

Dieser "politische Weg" brauche seine Zeit. "Die Tiere benötigen aber oft eine unmittelbare Hilfe, die von vielen Tierheimen geleistet wird, auch vom Tierheim Remagen", heißt es in der Stellungnahme. Das Tierheim Remagen habe weder Hunde illegal aufgenommen, noch illegal vermittelt. Einem Hund habe allerdings die notwendige Tollwutimpfung gefehlt, "oder sie war nicht ordnungsgemäß eingetragen", räumen die Betreiber in ihrer Stellungnahme ein.

Bei zwei Hunden seien zudem die Chipnummern vertauscht worden. Die Nachimpfung sei unmittelbar erfolgt, die Chipnummern seien richtig eingetragen und alle Tiere im Tierheim nochmals vom Tierarzt untersucht und als gesund befunden worden. Damit habe das Tierheim Remagen die Auflage, den Tierschutz zu wahren und die Verbreitung von Tierseuchen zu verhindern, erfüllt.

Das Tierheim in Remagen finanziert sich durch Umlagezahlungen der Städte und Gemeinden im Kreis Ahrweiler. Im Gegenzug ist der Verein verpflichtet, sich um notleidende Tiere im Kreisgebiet zu kümmern. Zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wollte sich die Kreisverwaltung Ahrweiler am Dienstag nicht äußern. Sie verwies auf das schwebende Verfahren. Auch die Stadt Remagen will abwarten, welchen Verlauf die Ermittlungen nehmen. Sollte sich der Verdacht des illegalen Tierhandels erhärten, könnten die Kommunen ihre Zahlungen einstellen.

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