Wetterdaten für den Weinbau an der Ahr

Stationen in Bad Neuenahr und Mayschoß sind wertvolle Hilfen für Winzer

Wetterdaten für den Weinbau an der Ahr
Foto: Martin Gausmann

Bad Neuenahr. Mit der Einrichtung einer Wetterstation in der Lage "Neuenahrer Sonnenberg" hat der Weinbauversuchsring Ahr den letzten Baustein zu einem Netzwerk moderner Agrar-Meteorologie geschaffen.

Thomas Nelles aus Heimersheim, der die optimalen örtlichen Gegebenheiten in seinem Wingert hat, stellte den Platz für die rund 8 200 Euro teure Anlage zur Verfügung. "Es nutzt uns Winzern und allen, die im Ahrtal leben, denn die Daten sind für jedermann zugänglich", so Nelles für den Weinbauversuchsring.

Aufgabe der Anlage ist die zeitnahe Erfassung von Wetterdaten und deren Aufzeichnung. Ausgestattet mit Tag-Nacht-Messer, Feuchtigkeits- und Regenmesser, Temperaturfühler, Windmesser und Sonnenstundenfühler gibt sie zusammen mit ihrem Pendant in Mayschoß Online-Auskunft über die Wetterlage an der Ahr.

Wen interessiert's? Zunächst die Winzer. Gerade in der Vegetationsperiode der Weinreben ist es wichtig, festzustellen, wann eine Erstinfektion zum Beispiel mit Peronospora (Falscher Mehltau), stattgefunden hat. Mit den Daten der Station kann der Winzer feststellen, ob die drei Faktoren "10-10-10" stattgefunden haben: 10 Grad Temperatur, 10 Zentimeter Trieblänge und 10 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Damit kann er seine Pflanzenschutzmaßnahmen (PSM) planen.

"Das Gerät ist eine Hilfestellung für die richtige Anwendung von Pflanzenschutzmaßnahmen. Oft wird zu früh oder zu spät und auch zu viel gespritzt. Das ist nicht nur teuer, sondern auch eine Belastung für die Umwelt", erklärt Franz-Josef Treis vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel in Mayen, der den meisten Ahr-Winzern von den örtlichen Weinbergsrundgängen bekannt ist.

Stolz auf ihr Engagement sind neben den Profis vom DLR auch die Sponsoren. Richard Lindner von der Kreissparkasse Ahrweiler und Wolfgang Krupp von der Volksbank Rhein Ahr Eifel. Sie brachten es für ihre Vorstände auf den Punkt. "Unsere Institute sind für die Winzer da. Wenn wir mit intelligent eingesetztem Sponsoring etwas für die Region tun können, machen wir es, und so eine Innovation verdient besonderen Einsatz", so die Sprecher der Kreditinstitute.

Denen galt auch der Dank von Hubert Friedrich. Er zeichnet für das Wetterdatennetz in seinem Bereich zusammen mit Klaus Schmitt im DLR Mayen verantwortlich. "Mein Dank gilt den Sponsoren und dem nebenberuflichen Engagement der Winzer des Weinbauversuchsrings", so Friedrich, Chef von rund 200 Mitarbeitern im DLR Mayen.

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