Weil sie zu laut waren: Mit Messer Kinder auf Spielplatz bedroht?

Kinder sagen gegen 50-Jährigen aus - Verfahren vor dem Rheinbacher Amtsgericht

Rheinbach. (sax) Weil ihm die Kinder beim Spielen zu laut waren, soll ein 50-jähriger arbeitsloser Verkäufer aus Meckenheim im vergangenen Sommer auf einem Spielplatz einem Siebenjährigen einen Klaps auf den Po gegeben und einen Zwölfjährigen mit einem Messer bedroht haben. Deshalb musste er sich jetzt wegen Bedrohung und Körperverletzung vor dem Rheinbacher Amtsgericht verantworten.

Selbstsicher bezeugte der Siebenjährige, dass der Mann ihm einen Klaps verpasst habe. Seine Haut sei sogar gerötet gewesen. Auch als der Angeklagte behauptete, er habe ihn gar nicht geschlagen, kam von dem Jungen ein umgehendes und klares "Doch!"

Die 27-jährige Mutter erzählte, dass ihr Sohn an jenem Tag weinend nach Hause gekommen sei. Der 50-Jährige, berichtete sie, sei manchmal umgänglich und gebe den Kindern Süßes. Aber auch das Gegenteil komme vor. So erzählte auch der Siebenjährige von einem Ereignis im Juli des vergangenen Jahres, als die Kinder Fußball spielten, der Mann von ihnen den Fußball verlangt, ein Messer gezeigt und gedroht habe, er werde damit den Fußball "platzen machen". Sein Freund aber habe ihm den Ball nicht gegeben und deshalb habe der Mann ihn bedroht.

Andere Zeugen jedoch wussten vor Gericht nichts von einer konkreten Bedrohung zu berichten. So sprachen eine Achtjährige und ihre Mutter bei der Verhandlung lediglich davon, dass der Mann das Messer im Gürtel unter seiner offenen Jacke gezeigt habe. In früheren Aussagen hatte sich das anders angehört.

Richter Ulrich Schulte-Bunert und die Staatsanwaltschaft werteten das Geschehen daraufhin als Bagatelle und stellten das Verfahren ein. Er dürfe sich bei seinem Strafregister allerdings rein gar nichts mehr erlauben, mahnte der Staatsanwalt den Angeklagten.

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