Rhein-Voreifel Touristik bietet Führungen durch barocke Schlösser und Burgen an Von alten Mauern und tiefen Gräben

RHEIN-SIEG-KREIS · Burgen, wohin das Auge blickt - sie gehören zur Voreifel wie der Dom nach Köln. Um interessierten Bürgen die hiesigen Gemäuer näher zu bringen, organisiert der Verein Rhein-Voreifel Touristik zum ersten Mal Führungen durch vier Burgen und Schlösser in der Region. In Gruppen können die Burg Morenhoven, die Burg Lüftelberg, die Rheinbacher Burg und der Hexenturm oder das Schloss Miel besichtigt werden. Der General-Anzeiger stellt die vier Burgen vor:

 Nah am Wasser gebaut: Auf Schloss Miel dreht sich fast alles um das Thema Golf, der Golfplatz grenzt direkt an das Schloss. FOTO: MARCEL WOLBER

Nah am Wasser gebaut: Auf Schloss Miel dreht sich fast alles um das Thema Golf, der Golfplatz grenzt direkt an das Schloss. FOTO: MARCEL WOLBER

Foto: Marcel Wolber

Die Burg Morenhoven:

Die Wasserburg ist über eine Bogenbrücke zu erreichen und liegt an der Burggasse in Swisttal-Morenhoven. Sie entstand aus einer frühen Hofanlage, eine Burg wird erstmals 1345 in zwei Urkunden erwähnt. Im 14. Jahrhundert entstand dann das erste Torhaus mit barocker Haube und Zugbrücke, die über den Wassergraben in den Wirtschaftshof führte. Das heutige Herrenhaus stammt aus dem 17. Jahrhundert, die mittelalterliche Burg wurde zum Schloss mit drei Flügeln im barocken Stil ausgebaut. Inzwischen ist die Burg von einem Landschaftspark umgeben, die Wassergräben, die die Hofanlage und die Burg einst vor feindlichen Angriffen schützen sollten, sind immer noch erhalten. Die Burg Morenhoven ist seit dem Jahr 1803 im Besitz der Familie von Jordan.

Die Burg Lüftelberg:

Auch die Burg im Meckenheimer Stadtteil Lüftelberg ist eine Wasserburg. Der Name des Gebäudes geht auf die heilige Lüfthildis zurück, eine lokale Heiligenfigur im Rheinland. Die Burg Lüftelberg wurde erstmals im Jahr 1260 in einer Urkunde erwähnt und besteht aus einer Vorburg und einem Herrenhaus. Im 15. Jahrhundert wurde auch diese mittelalterliche Anlage umgestaltet, die entstandenen Rundtürme und Wassergräben zieren die Burg bis heute. Erst in den 1780er Jahren erhielt die Burg ihren barocken Stil.

Die passende barocke Gartenanlage befindet sich auf einer Insel. Das Innere der Burg ist im Stil des 18. Jahrhunderts gehalten. Prunkstück und zentraler Raum ist der barocke Gartensaal, der mit Stuck und Grisaille-Malereien mit Motiven aus Lafontaines Fabelwerk versehen wurde. Seit 1827 ist die Burg im Familienbesitz der von Jordans.

Die Rheinbacher Burg und der Hexenturm:

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die Rheinbacher Burg erbaut. Damals war sie eine mächtige Befestigungsanlage mit mehreren Türmen und umgeben von einem tiefen Wassergraben. 1673 zerstörte der Prinz von Oranien mit seinen Truppen große Teile der Rheinbacher Stadt. Von der Burg sind heute nur noch Teile erhalten, der Hexenturm ist zu besichtigen.

Er erinnert an die Hexenprozesse, die in Rheinbach zwischen 1631 und 1636 durchgeführt wurden. Der Bergfried diente in der damaligen Zeit als Gefängnis, in dem die vermeintlichen Hexen gefangen gehalten oder gar gefoltert wurden. Der Rundturm hat vier Stockwerke, er ist knapp 35 Meter hoch und hat den imposanten Durchmesser von neun Metern.

Das Schloss Miel:

Das Mieler Wasserschloss wurde von 1768 bis 1771 im Barockstil errichtet. Einst stand dort eine Ritterburg, die später zur mittelalterlichen Burganlage ausgebaut wurde, anschließend aber abbrannte. Abweichend vom barocken Symmetriebedürfnis befindet sich ein Dienstbotenflügel seitlich versetzt am Mieler Jagdschloss. Die Funktionalität und Bequemlichkeit des herrschaftlichen Haushaltes sollte so verbessert werden. Ein besonderer Hingucker ist der Gartensaal mit den Wandgemälden des Bonner Hofmalers François Rousseau.

Die ebenfalls im Barockstil gehaltenen Innenräume wurden aus Anlass der Ausstellung "Der Riss im Himmel" im Jahr 2000 restauriert. Das Schloss ist für Besucher zum Teil zugänglich. In der ehemaligen Remise, einem Wirtschaftsgebäude, neben dem Haupthaus befindet sich heute ein Restaurant. Außerdem wird das Schloss samt Nebengebäuden von einem Golfclub genutzt.

Termine der Führungen

Die Führungen durch die Burg Morenhoven finden statt am Samstag, 25. April, und am Samstag, 19. September, jeweils um 15 Uhr. Die Teilnehmer treffen sich vor der Burg, der Preis pro Person beträgt fünf Euro. Die Burg Lüftelberg kann am Sonntag, 31. Mai, und am Sonntag, 18. Oktober, jeweils ab 15 Uhr besichtigt werden. Treffpunkt ist ebenfalls vor der Burg, die Teilnahme kostet fünf Euro.

Die Rheinbacher Burg und der Hexenturm sind am Sonntag, 5. Juli, ab 14 Uhr und am Sonntag, 30. August, ab 15 Uhr geführt zu besichtigen. Die Teilnehmer treffen sich an beiden Terminen am Himmeroder Hof vor dem Glasmuseum. Durch das Schloss Miel werden Burgenfans am Sonntag, 19. April, und am Sonntag, 25. Oktober, jeweils ab 14 Uhr geführt. Der Treffpunkt ist vor der Burg, die Teilnahme kostet fünf Euro.

Der Verein Rhein-Voreifel Touristik bittet um eine verbindliche Anmeldung telefonisch oder per Mail bis zu fünf Tage vor Führungsbeginn. Weitere Informationen zu allen Führungen gibt es beim Rhein-Voreifel Touristik Verein telefonisch unter 02 28/95 44 100 oder unter der E-Mail-Adresse info@rhein-voreifel-touristik.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort