JVA Rheinbach Vollzugsbeamter soll wegen Drogenhandels sechs Jahre in den Knast

RHEINBACH/BONN · Seine Rolle als Einschleuser von Drogen und verbotenen Waren in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Rheinbach wird einem 53 Jahre alten Vollzugsbeamten wohl eine mehrjährige Haftstrafe einbringen. Vor dem Bonner Landgericht forderte der Staatsanwalt am Freitag in seinem Plädoyer, dass der Angeklagte für sechs Jahre und drei Monate ins Gefängnis soll.

Der suspendierte Beamte habe sich zwischen 2008 und 2009 des bandenmäßigen Drogenhandels sowie der Bestechlichkeit im besonders schweren Fall schuldig gemacht. In den Augen des Staatsanwalts wusste der 53-Jährige sehr wohl, dass sich unter anderem Heroin und Haschisch in den Päckchen befanden, die Dealer bei ihm zu Hause im Briefkasten deponiert hatten.

Eingefädelt haben soll die Deals ein 39 Jahre alter Gefangener der JVA, der offenbar zu dem Beamten ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut hatte. Er soll aufgrund der Kronzeugenregelung eine mildere Strafe von fünf Jahren erhalten. Diejenigen, die den Handel hinter Gittern organisiert haben, scheinen ein 33 Jahre alter und ein 35 Jahre alter Häftling gewesen zu sein. Der Staatsanwalt forderte für die beiden Männer Freiheitsstrafen von acht und sieben Jahren.

Ein zweiter Beamter hat sich nach Meinung des Staatsanwalts der Vorteilsnahme und der Bestechlichkeit schuldig gemacht. Für den 37-Jährigen wurde eine sechsmonatige Bewährungsstrafe beantragt. Fünf weitere Beteiligte sollen Strafen zwischen 19 Monaten sowie dreieinhalb Jahren erhalten.

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