Vandalismus an der Fuchshardtkapelle

"Die Fuchshardtkapelle ist verwüstet. Die Ikone gestohlen. Bänke rausgerissen." Diese telefonische Nachricht eines Spaziergängers, die am Freitagmorgen im Pfarrbüro bei Pfarrsekretärin Ursula Mohr einging, sorgte für helle Aufregung.

 Liebevoll renoviert wurde die Fuchshardtkapelle vor drei Jahren. Jetzt waren ungebetene Gäste in dem Gotteshaus.

Liebevoll renoviert wurde die Fuchshardtkapelle vor drei Jahren. Jetzt waren ungebetene Gäste in dem Gotteshaus.

Foto: Frank Homann

Bad Honnef. (oro) "Die Fuchshardtkapelle ist verwüstet. Die Ikone gestohlen. Bänke rausgerissen." Diese telefonische Nachricht eines Spaziergängers, die am Freitagmorgen im Pfarrbüro bei Pfarrsekretärin Ursula Mohr einging, sorgte für helle Aufregung.

Die Polizei wurde alarmiert und Gertrud Neffgen, die sich seit fast 30 Jahren um die Kapelle kümmert, informiert. Sie sah sofort nach dem Rechten. Im Wald lag der Papierkorb mit den ausgebrannten Kerzen. Eine Ruhebank vom Vorplatz fand Gertrud Neffgen zerstört vor.

Die unbekannten Täter hatten die gusseiserne Halterung der Lehne mit Gewalt abgebrochen und demolierte Bankteile ebenfalls in die Büsche geschmissen. Aber im Inneren der Kapelle war nach erster Durchsicht soweit alles in Ordnung. Hier fehlte lediglich die Altardecke. Die Kreuzwegstationen waren unversehrt.

Auch die steinerne Pietà, die Mater Dolorosa, die einst Augusta von Walbott-Bassenheim gestiftet hatte, deren Schwester die Anna-Kapelle in Rommersdorf erbauen ließ, stand noch in ihrer Nische im westwärts gelegenen Chorraum. "Darüber bin ich erst mal froh", meinte Gertrud Neffgen, die dennoch empört war über den Vandalismus. Die angerückte Polizei setzte eine Strafanzeige auf.

Sie vermutete Jugendliche hinter dem Vorfall. Ein Beamter entfernte auch eine Sperre aus der in die Wand eingelassenen Spendenkassette, so dass die Geldstücke wieder bis auf den Boden fallen können. In dem Schränkchen, in dem Gertrud Neffgen ihre Utensilien zum Saubermachen lagert, fand sie später die zerknüllte Altardecke.

Die Rowdys hatten mit flüssigem Kerzenwachs ein Herz darauf getropft. Arbeit für Gertrud Neffgen, die einmal in der Woche den kleinen Dom auf der Fuchshardt pflegt. Sie fegt, legt eine frische Altardecke auf, entsorgt die ausgebrannten Kerzen, schmückt die Kapelle mit frischen Blumen. Durch ihren Mann Aloys, der im Meisterverein war, hatte sie die Betreuung übernommen. Erst vor drei Jahren war die Kapelle innen renoviert worden.

Bleibt die Frage, ob nach diesem Ereignis das kleine Gotteshaus mitten im Wald weiterhin geöffnet sein wird. Schon einmal blieb es längere Zeit verschlossen, nachdem Randalierer dort gewütet hatten. Dabei ist dieser kleine Dom auf der Fuchshardt beliebtes Ziel etlicher Bad Honnefer, die dort gern Halt machen und eine Kerze anzünden. Die Kolpingfamilie feiert im Marienmonat dort auch eine Messe.

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