Unauffällig sein und öffentlich nicht mehr negativ auffallen

Staatsanwalt wartet auf Erklärung des Leiters der Bonner "Universität Bibel Freundschaft"

Bonn. Im Ermittlungsverfahren gegen Peter Chang, Leiter der Bonner "Universität Bibel Freundschaft" (UBF), wartet die Staatsanwaltschaft weiter auf eine Erklärung des Koreaners. Sie ermittelt seit fast einem Jahr gegen ihn wegen des Verdachts der Körperverletzung.

Er steht im Verdacht, Kinder durch Züchtigung misshandelt zu haben. Kindergärtnerinnen hatten von Verhaltensauffälligkeiten und Schlägen berichtet. Körperliche Spuren von Gewalt hätten sie allerdings nicht gesehen ( der GA berichtete).

"Die Ermittlungen dauern an", sagte Fred Apostel, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Inzwischen hat sich ein weiterer Zeuge - ein Ex-UBF-Mitglied - gemeldet, der laut Anklagebehörde belastende Aussagen gegen Chang und seine Gruppierung gemacht habe.

Nach GA-Informationen gab es vor kurzem Streit zwischen Chang und dessen Rechtsanwalt Stefan Hiebl. "Das Mandat ist erloschen", sagte Hiebl auf Anfrage. Ob er oder Chang es niedergelegt haben, wollte er nicht sagen. Der Bonner UBF-Leiter war nicht zu erreichen.

Auf Tauchstation sind offenbar auch viele Mitglieder gegangen. Aussteiger äußern Kritik im Internet nur noch vereinzelt. Unauffällig sein und öffentlich nicht mehr negativ auffallen - das ist offenbar das Motto der UBF im Moment. Dieser Eindruck entsteht auch am Haus der Organisation - zumindest in den vergangenen Tagen herrschte dort völlige Ruhe: Keine abgestellten Fahrräder, wie sonst üblich, weit und breit keine Studenten.

Chang, so erfuhr der GA, kooperiert verstärkt mit Kaleb Hong. Hong, Leiter der UBF Heidelberg, wurde jüngst zum Deutschland-und Europa-Chef ernannt. Deshalb, so glauben Insider, könnte das Zentrum in Köln-Bonn nach Süddeutschland verlegt werden.

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