Troisdorfer Erfinder tüfteln im neuen Domizil

Insti-Club hat im Technikraum der Realschule an der Heimbachstraße eine neue Bleibe. Sponsoren gesucht

Troisdorf. "Wir sind froh, dass die Raumsuche endlich ein Ende hat." Hans-Ulrich Herzog, Vorsitzender des Troisdorfer Insti-Erfinder-Clubs, freut sich. Der Club hat sein neues Domizil im Technikraum der Realschule an der Heimbachstraße gefunden. Vor zwei Jahren hatten der Pensionär und Ehrenamtler Hannskarl Becker und der ehemalige Schulleiter der Troisdorfer Gesamtschule, Peter Haas, den Erfinder-Club ins Leben gerufen.

In einem Kellerraum der Gesamtschule Am Bergeracker tüftelten interessierte Schüler und erfanden einen Luftreiniger mit einem Wasserfilter und einen Wasserstrahlantrieb für Boote. Ende des vergangenen Schuljahres aber funktionierte laut Herzog die Kooperation mit der Schule nicht mehr. Für den Übergang fanden die Erfinder eine Bleibe bei der HT-Troplast, die einen Raum zur Verfügung stellte.

Mittlerweile gibt es mehr als 100 Insti-Erfinderclubs in Deutschland, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell gefördert werden. "Insti steht für Innovationsstimulation", erklärte Gründungsmitglied Hannskarl Becker. Der 83-Jährige ist immer noch mit Leib und Seele dabei. "Unser Club will die Kreativität der Jugendlichen fördern und ihr Interesse für Naturwissenschaften und Technik zu wecken", sagte Herzog.

Zum Konzept gehört, dass die jungen Forscher sich nach Möglichkeit für ein Projekt entscheiden, das sie von der ersten Idee über Zeichnungen bis hin zum Bau eines Prototypen bearbeiten. "Wenn möglich, sollen sie Patente auf ihre Erfindungen erlangen", sagte Herzog.

Dazu bedarf es aber einer guten Betreuung. "Ich musste schon oft mit den Jugendlichen darüber sprechen, dass gewisse Ideen schon umgesetzt waren und sie sich etwas Neues überlegen mussten", sagte Becker. "Bei unseren regelmäßigen Treffen sollen den Jugendlichen auch naturwissenschaftliche Grundlagen näher gebracht werden, die ihnen bei ihrer erfinderischen Tätigkeit hilfreich sein können", sagte Herzog, der Biologe ist.

Ziel sei auch, dass die Erfinder am Wettbewerben und Ausstellungen teilnehmen. Noch im vergangenen Jahr war der Troisdorfer Erfinder-Club mit einem Stand bei Deutschlands größter Erfinder-Messe "Iena" vertreten. "In diesem Jahr konnten wir leider nicht teilnehmen", sagte Herzog.

Mittlerweile zählt der Erfinderclub 15 aktive Mitglieder. Wichtig sei zwar die Anbindung an eine Schule, um die Jugend zu gewinnen. "Langfristig wollen wir aber auch Erwachsene für unseren Club interessieren", sagte Herzog. Auch an eine lockere Kooperation mit den drei Bonner Insti-Erfinderclubs ist gedacht. "Wir benötigen einen Erfahrungsaustausch", sagte Herzog. "Das ist besser, als alleine vor sich hin zu wurschteln", sagte Becker.

Neben der Kooperation mit der Realschule, die auch Werkzeuge zur Verfügung stellt, benötigt der Club Sponsoren. "Die Kreissparkasse unterstützt uns bereits", sagte Herzog. Aber auch Menschen, die mit ihrem Fachwissen den Erfindern mit Rat und Tat zur Seite stehen, sind willkommen. "Es ist nicht einfach, Erwachsene von unserer Arbeit zu überzeugen, aber für Innovationen brauchen wir jede helfende Hand", sagte Herzog.

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