Siegburger Kunstwerk altert

Vor dem Kreishaus installierte der Hennefer Bildhauer Leo Müllenholz vor Jahren das "Sinnbild des Kreises mit seinen 19 Teilen". Im Volksmund heißt es "Panzersperre".

 Kunst vor dem Kreishaus: Der Tetraeder.

Kunst vor dem Kreishaus: Der Tetraeder.

Foto: Holger Arndt

Siegburg. Der Volksmund nennt es "Panzersperre", sein echter Titel lautet "Tetraeder", und schöner wird das Teil einfach nicht mehr. Vor dem Siegburger Kreishaus installierte der Hennefer Bildhauer Leo Müllenholz vor Jahren das "Sinnbild des Kreises mit seinen 19 Teilen", ein beeindruckendes Kunstwerk.

Jedoch nagt der Zahn der Zeit an dem Beton. Landrat Frithjof Kühn ließ - angesichts der geschätzten 35 000 Euro Kosten für eine Restaurierung - vor vier Jahren wilden Wein zu Füßen des Tetraeders pflanzen. Der wächst eher zahm als wild und verweigert die Mitarbeit.

Dabei klingen die Voraussetzungen gut: Tetraeder, griechisch für "Vierflächner", werden nämlich auch als Platonische Körper bezeichnet. Diese stellen zum Beispiel bei Joseph John Thomson die Lösung eines Problems dar: Dank der Platonischen Körper kann ausgesagt werden, wie sich Elektronen auf einer Kugeloberfläche verteilen.

Am Eingang zur Kreisstadt verteilen sich lediglich Dreck und Moos in immer größerem Maße. Dabei war es der griechische Philosoph Platon, der einst sagte: "Der Wein ist ein Geschenk der Götter, sie haben den Wein dem Menschen aus Erbarmen gegeben." Für eine gnädige, kostengünstige Aufhübschung des Tetraeders vor der Kreisverwaltung durch wilden Wein hat dies wohl nicht ganz gereicht.

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