Shop-in-Shop-Filiale in Rheidt schließt zum 31. Juli

Geschäft lohnt sich für Betreiber nicht - Neue Filiale bei Möbel Hausmann ist im Gespräch

Shop-in-Shop-Filiale in Rheidt schließt zum 31. Juli
Foto: Axel Vogel

Niederkassel. Keine gute Nachrichten gibt es für die Rheidter Bürger: Die Post an der Marktstraße macht zu. Hans-Werner Schallenberg, Betreiber der Shop-in-Shop-Filiale hat dem Unternehmen die Kündigung zum 31. Juli geschickt.

Für Schallenberg rechnet sich das Ganze nach eigenen Angaben in keinster Weise. Nach Informationen des General-Anzeigers ist Möbel Hausmann als neuer möglicher Standort einer Filiale im Gespräch.

Seit 2002 betreibt Schallenberg die Postfiliale und hatte dafür eigens sein Fotofachgeschäft um 70 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert. Dabei handelt es sich um eine so genannte "Shop-in-Shop-Filiale", eine von lediglich zweien in Niederkassel - die andere ist in Mondorf -, die nahezu alle Post- und Postbankdienste offeriert. Zudem gibt es derzeit noch drei Postagenturen (Lülsdorf, Ranzel und Niederkassel-Ort) im Stadtgebiet

Zunächst habe sich das Geschäft mit Briefen und Paketen durchaus auch gelohnt: "Zwischen 2002 und 2004 hat es einen leistungsabhängigen Vertrag gegeben, der nach Aufwand vergütet wurde. Das war auch O.K.", so Schallenberg. 2004 habe die Post dann jedoch eine einseitige Veränderung durchgesetzt, wonach ein pauschale Vergütung erfolgte: "Seitdem verdiene ich rund 25 Prozent weniger. Das rechnet sich einfach nicht für mich."

Nach dem Weihnachtsgeschäft sei für ihn klar gewesen, dass er die Shop-in-Shop-Filiale so nicht weiterführen könne. Auch eine leichte Anpassung habe letztlich keine durchgreifende Verbesserung gebracht: "Wenn unterm Strich wenigstens eine schwarze Null stehen würde, hätte ich weitergemacht, aber so zahle ich jetzt drauf."

Schließlich verlange die Post, dass er geschultes Personal für zwei Schalter flexibel vorhalte, frei nach dem Motto "kannste in sechs Minuten mal rüber kommen, hier ist jetzt viel los". Da Gespräche mit der Post zu keinem Ergebnis geführt hätten, kündigte Hans-Werner Schallenberg mit Blick auf die sechsmonatige Kündigungsfrist Ende Januar.

Da er bereits eine Stelle habe streichen müssen, könne er die Postdienste zwischen dem 21. und 26. April auch wochentags nur noch zwischen 8.30 und 12 Uhr anbieten. Fraglich ist nun vor allem für die CDU-Stadtratsfraktion, "ob und an welcher Stelle durch die Post eine neue Filiale in Rheidt eingerichtet werden wird", so Fraktionssprecher Nico Pestel.

Für die CDU-Fraktion es auf jeden Fall nicht hinnehmbar, "dass Rheidt mit seinen über 10 000 Einwohnern und somit Niederkassels größter Ortsteil - auch vorübergehend - nicht mit einer Filiale der Post versorgt wird", bekräftigte Fraktionssprecher Pestel.

Mit der Frage habe sich seine Fraktion daher bereits an Bürgermeister Walter Esser gewandt. Wie Esser am Dienstag dem General-Anzeiger sagte, habe er sofort ein Gespräch mit dem für Niederkassel zuständigen Kommunalbeauftragten der Deutschen Post AG geführt. "Mir wurde versichert, dass für Rheidt auf jeden Fall eine nahtlose Anschlusslösung gefunden werden soll", sagte Esser. Es gehe auf keinen Fall, dass ein so großer Ort ohne Versorgung bliebe.

In dem Sinne sei auch schon mit Geschäftsleuten verhandelt worden, die eine Post-Filiale bei sich einrichten könnten. Offenbar ist das Möbelgeschäft Hausmann in Rheidt als möglicher Standort für eine neue Postfiliale im Gespräch. Möbel-Hausmann Standortleiter Thomas Mundorf war am Dienstag für eine Bestätigung nicht zu erreichen.

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