Brandursache weiter unklar Shell lässt Brand von Experten prüfen

Wesseling · Am Mittwoch lud die Shell Raffinerie Rheinland zur Pressekonferenz, um über den aktuellen Stand der Ermittlungen zu informieren. Die Brandursache ist demnach weiterhin unklar.

Auch drei Tage nach dem Zwischenfall im Wesselinger Werk der Shell Rheinland Raffiniere steht die Ursache noch nicht fest. Man erhoffe sich bis zum Ende des Monats Erkenntnisse zum Unfall, sagte Raffineriedirektor Thomas Zengerly am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz. Ein unabhängiger Experte werde am kommenden Montag seine Arbeit aufnehmen.

Am Sonntagnachmittag war ein Feuer in einem Ofen der Anlage ausgebrochen, das stundenlang für dichte Rauchwolken über dem Rhein-Erft- und dem Rhein-Sieg-Kreis sorgte. Im betroffenen Ofen wurde Öl erhitzt und im weiteren Verlauf zu Propylen und Ethylen verarbeitet.

Dabei handelt es sich um Einsatzstoffe für die chemische Industrie, die zum Beispiel der Herstellung von Kunststoffen dienen. Beides sind farblose, brennbare Gase. Eine Gefahr für die Anwohner durch den austretenden Rauch hat laut des Unternehmens und der Feuerwehr nicht bestanden.

Nicht der erste Vorfall

In der jüngeren Vergangenheit hat sich in der Raffinerie eine Pannenserie abgespielt, die selbst die Landesregierung auf den Plan rief. So waren 2012 eine Million Liter Kerosin ins Erdreich gesickert - erst ein Viertel ist inzwischen beseitigt worden.

Im November 2013 wurden zwei Mitarbeiter bei einer Verpuffung schwer verletzt, vier Monate zuvor stürzte ein Mann bei Reparaturarbeiten an einem Schornstein aus 170 Metern Höhe und starb.

Im Januar 2014 explodierte ein Tank mit der giftigen Chemikalie Toluol - auch damals stand eine riesige Rauchsäule über dem Areal. Einen Monat später trat Schwefelwasserstoff aus und sorgte für Gestank bis nach Köln.

Die Behörden hatten daraufhin eine Überprüfung des Sicherheitsmanagements angeordnet. Die damit beauftragten Experten bescheinigten dem Unternehmen vor kurzem deutliche Verbesserungen.

[shellnews]In Anwesenheit von Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) erklärten sie Mitte April: "Eine Häufung von Ereignissen wie in den vergangenen Jahren ist erheblich unwahrscheinlicher geworden."

Für die Unannehmlichkeiten will die die Rheinland Raffinerie entschuldigen und lädt daher am 9. Mai nach Wesseling zum Nachbarschaftskaffee ein. Hier geht es zur Pressemitteilung.

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