Selbst gesägtes Holz ist ganz groß im Kommen

Eitorfer Förster erweitern angesichts der steigenden Heizölpreise die Holzangebote

  Eine gute Ausrüstung  und Know-How ist wichtig für den Einsatz von Kettensägen. Kurse für Privatleute bietet das Forstamt.

Eine gute Ausrüstung und Know-How ist wichtig für den Einsatz von Kettensägen. Kurse für Privatleute bietet das Forstamt.

Foto: Vogel

Eitorf. (voa) Der Herbst hält bereits mächtig Einzug mit fallenden Blättern und sinkenden Temperaturen. Darum geraten auch all diejenigen mächtig ins Grübeln, die zu Hause mit Öl heizen: Schließlich hält sich der Rohölpreis derzeit auf einem Rekordniveau.

Doch es gibt Möglichkeiten, den Geldbeutel zu entlasten, das sagen die Experten des Eitorfer Forstamtes. Die Forstbeamten empfehlen preiswertes, da selbst gesägtes Brennholz als Alternative zum teuren Öl. Zumal das Forstamt auf die Kostenexplosion beim Heizöl "mit einer deutlichen Erweiterung des Holzangebotes reagiert hat", so Staatswaltdezernent Dirk Kreienmeier.

Holz selber machen an der oberen Sieg, genauer in den Staatsforsten von Nutscheid und Leuscheid, ist "in". "Rund 3 000 Raummeter wurden bereits im vergangenen Winter von Selbstwerbern mit der Kettensäge in Eigenleistung aufgearbeitet", zieht Kreienmeier eine durchweg positive Bilanz.

Schließlich ist die Rechnung auch denkbar einfach: Je nach Gelände kostet ein Raummeter Holz für den Selbstverwerter zwischen ein und zwölf Euro, rechnet Forstoberinspektor Karl Hoberg vom staatlichen Forstrevier Dattenfeld vor. Zum Vergleich: Ein Raummeter Holz entspricht der Heizkraft von 210 Liter Heizöl oder 385 Kilogramm Braunkohle, erklärt Hoberg auch mit Blick auf die Ökobilanz.

Und angesicht des derzeit in exorbitante Höhen steigenden Rohölpreises - das Fass (Barrel) Öl kostet derzeit um die 50 Dollar, im Vergleich zu rund 30 Dollar Ende vergangenen Jahres - rechnet das Eitorfer Forstamt mit verstärkter Nachfrage. Der will man nicht nur mit stabil gebliebenen Brennholzpreisen nachkommen, so Kreienmeier, sondern auch mit einer Erweiterung des Angebotes: "Ab dem Winter öffnen wir unsere reichhaltigen Eichen- und Buchenlaubholzbestände am Übersetziger Berg und in Werfen." Ziel sei es, das Angebot für Selbstverwerter auf bis zu 5 000 Raummeter pro Einschlagsaison auszuweiten.

Freilich wollen Kreienmeier & Co. nicht jeden Selbstabholer mit der Kettensäge in den Forst lassen. Voraussetzung für die Hobbywaldarbeiter ist ein Schutzausrüstung bestehend aus Schnittschutzhose, geeignetem Schuhwerk und Helm. "Ohne die Ausrüstung lassen wir niemanden in den Wald", so Revierförster Hoberg. Außerdem ist Voraussetzung: Der Selbstabholer muss seine Fertigkeiten an der gefährlichen Kettensäge unter Beweis stellen. Wer keinen Nachweis über einen abgeschlossen Motorsägenlehrgang hat oder seine Kenntnisse auffrischen muss, kann das im Revier Dattenfeld tun.

Dort bietet das Forstamt einen entsprechenden Service an: Zwei Tage lang werden Hobbywaldarbeiter hier an der Kettensäge geschult. Beginn der Schulungen ist Donnerstag, 28., und Freitag, 29. Oktober, von 8 bis 16 Uhr. Veranstaltungsort ist die Revierförsterei mit Ausbildungswerkstatt in Wilberhofen.Weitere Informationen unter der Rufnummer (01 71) 58 71 289.

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