Seit zehn Jahren auf Horchposten

GELSDORF · Feierlicher Appell auf der Grafschaft: Es ist die zentrale Dienststelle der Bundeswehr für die "technische Aufklärung und den Elektronischen Kampf": das Kommando Strategische Aufklärung.

 Großer Aufmarsch in Gelsdorf: Zum zehnjährigen Bestehen des Kommandos Strategische Aufklärung treten die Soldaten zum Jubiläums-Appell an.

Großer Aufmarsch in Gelsdorf: Zum zehnjährigen Bestehen des Kommandos Strategische Aufklärung treten die Soldaten zum Jubiläums-Appell an.

Foto: Martin Gausmann

Das zur Streitkräftebasis gehörende, auf der Grafschaft stationierte Kommando leistet rund um die Uhr einen Beitrag zur Informationsversorgung, von der strategischen Ebene bis hin zur Truppe in den Einsatzgebieten.

Am Dienstag wurde die "Aufklärungsstelle" zehn Jahre alt. Ein Jubiläum, das mit einem feierlichen Appell in Gegenwart von Vizeadmiral Wolfram Kühn, dem Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr und Inspekteur der Streitkräftebasis, begangen wurde.

Das Kommando Strategische Aufklärung - im Übrigen von Personalabbau und Standortschließung nicht betroffen - sei als Dienstleister zur Unterstützung der nationalen Urteils- und Entscheidungsfähigkeit sowie für die Truppenführer im Einsatz gut aufgestellt, so Vizeadmiral Kühn.

Das Kommando habe eine tiefe Integration in die zivile und militärische Gemeinschaft. Er bescheinigte dem seit 2008 in Gelsdorf beheimateten Truppenteil eine "zuverlässige Aufgabenerfüllung auf höchstem Niveau". Wörtlich sagte Kühn: "Ich bin stolz, solche Soldaten in meinem Zuständigkeitsbereich zu haben."

Im großen Halbrund waren die Soldaten vor einer eigens aufgebauten Tribüne zum Jubiläumsappell angetreten, nachdem sie unter Begleitung des Heeresmusikkorps aus Koblenz aufmarschiert waren. Generalleutnant Manfred Engelhardt, Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos, und Brigadegeneral Thomas Berghoff, Kommandeur der Jubiläumstruppe, unterstrichen in Gegenwart von Landrat Jürgen Pföhler, Landtagsabgeordneten, dem Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem sowie zahlreich erschienenen hohen Militärs in kurzen Ansprachen ebenfalls die Wichtigkeit der Strategischen Aufklärung.

In seiner Funktion als Führungs- und Fachkommando führt das Kommando zwei Fernmeldebereiche, die Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für technische Aufklärung sowie die Schule für Strategische Aufklärung der Bundeswehr. Zwei Bataillone beschäftigen sich mit der Elektronischen Kampfführung. Das Kommando ist rund um die Uhr im weltweiten Aufklärungseinsatz (Selbstbeschreibung in der Bundeswehr-Festschrift: "Mit Aug' und Ohr an Nachbars Tür"). Unter anderem bedient sich diese auf der Grafschaft stationierte Bundeswehrabteilung des Radarsatellitensystems SAR-Lupe sowie unbemannter luftgestützter Aufklärungssysteme.

Vizeadmiral Kühn: "Mit Hilfe hochmoderner technischer Aufklärungsmittel in Verbindung mit hoch qualifiziertem Fachpersonal ist das Kommando befähigt, seinen Beitrag zur Lageaufklärung und zur Einsatzunterstützung zu leisten."

Das Kommando: Die Strategische Aufklärung wurde 2002 in Rheinbach zu einem Kommando zusammengefasst und in Dienst gestellt, nachdem zuvor die verschiedenen Teilstreitkräftebereiche (Heer, Marine, Luftwaffe) jeweils eigene Aufklärungsabteilungen hatten. Dem Kommando unterstellt sind bundesweit 6000 Soldaten. Die politische Leitung sowie die militärische Führung werden mit Hilfe des Grafschafter Kommandos über aktuelle Lageszenarien und Krisenfrüherkennungen informiert. Dabei wird hochmoderne Aufklärungstechnik eingesetzt.

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