Nutzung unter neuem Investor Schloss Eichholz könnte Bildungscampus werden

WESSELING · Stadt Wesseling präsentiert Investor, der das Gebäude der Konrad-Adenauer-Stiftung nutzen will. Noch ist die endgültige Entscheidung der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) zum Verkauf von Schloss Eichholz nicht gefallen.

 Malerisch: Schloss Eichholz, umgeben von einem Park.

Malerisch: Schloss Eichholz, umgeben von einem Park.

Foto: Ulrike Sinzel

Doch die Stadt Wesseling hat schon konkrete Ideen für eine Nutzung unter einem neuen Investor. Präsentiert wurden diese am Dienstag von Bürgermeister Hans-Peter Haupt im Rathaus.

Zum Hintergrund: Vor einigen Monaten war bekannt geworden, dass die CDU-nahe Stiftung überlegt, einen großen Teil ihrer Mitarbeiter aus Wesseling und Sankt Augustin nach Berlin zu verlagern. Für das vor 55 Jahren von Konrad Adenauer persönlich eröffnete Schloss Eichholz in Wesseling hatte die Stiftung einen Investor gefunden, der das über Generationen als Bildungsstätte der KAS genutzte Gebäude kaufen wollte.

Als die Pläne bekannt wurden, hatte es von mehreren Stellen Protest gegeben. Es gab schließlich eine öffentliche Ausschreibung, die bis 9. Januar lief. Daran hat sich auch Klaus Nahlenz von der Nahlenz Immobilienverwaltung beteiligt, der gestern der Stadt seine Pläne für einen "Bildungscampus" vorstellte. "Nachdem es im November erst so aussah, als würden wir vor vollendete Tatsachen gestellt, haben wir nun mit allen wichtigen CDU-Größen gesprochen und sind auch mit der Stiftung in intensiven Gesprächen", sagte Bürgermeister Hans-Peter Haupt.

Er war nach Berlin gereist und hatte mit CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, und weiteren CDU-Politikern über die Zukunft von Schloss Eichholz gesprochen. "Wesseling ohne Schloss Eichholz, das wäre wie Köln ohne Dom oder Brühl ohne das Phantasialand", appellierte der Bürgermeister für den Erhalt Wesselings als Bildungsstandort.

"Ich bin da mit dem ernsthaften Willen, als Investor Schloss Eichholz mit mehreren Bildungsträgern weiterzuführen", sagte Nahlenz. Er könne sich nicht nur politische, sondern auch berufliche Bildung dort vorstellen. "Zum Beispiel in der Aus- und Fortbildung oder für international angebotene Management-Seminare." Welche Bildungsträger sich die Stadt im Falle einer Nutzung als Bildungscampus vorstellen könnte, wollte Bürgermeister Haupt noch nicht sagen: "Wir stehen in Gesprächen mit verschiedenen Bildungsträgern aus Industrie und Wirtschaft."

Grundsätzlich wolle er nicht wesentlich in die Gebäudestruktur eingreifen, sagte Investor Nahlenz. Größere bauliche Veränderungen sind ohnehin nicht möglich, denn Schloss Eichholz steht unter Denkmal- und der umliegende Park unter Landschaftsschutz. "Um den Wohlfühlcharakter etwa eines Hotels mit Erholungseffekt zu schaffen, sind aber noch weitere Investitionen nötig." Die Gebäude befänden sich in einem gut erhaltenen Zustand.

Insgesamt seien sechs Investoren im Rennen, sagte Walter Bajohr, Leiter der Zentralabteilung Kommunikation und Medien bei der KAS, "Wir haben die Idee der Stadt Wesseling mit Interesse zur Kenntnis genommen und werden das wie alle anderen Angebote prüfen", so Bajohr. Da die Stiftung Gelder vom Bundesinnenministerium erhält, werden entsprechende Aspekte beim Prüfungs- und Bewertungsverfahren mit einbezogen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort