Kommentar Schlechtes Vorbild

Wie bestellt. Während die Autorin auf der August-Lepper-Straße noch nach dem illegalen Trampelpfad zu den Bundesbahngleisen Ausschau hält, weist ihr ein Unbekannter unabsichtlich den Weg. Zielstrebig schlängelt sich der Mann am unteren Ende der Fußgängerbrücke vorbei, geht dann am Gleiskörper entlang, um ihn schließlich in aller Gemütsruhe zu überqueren und so zum Bahnsteig zu gelangen.

Eine Abkürzung, die ihm etwa drei Minuten gegenüber dem offiziellen Weg zum Bahnhofsgebäude gebracht haben dürfte. Eine Abkürzung, die Leben kosten kann.

Wie bestellt. Nur Sekunden später rattert ein Zug Richtung Norden und wirbelt mächtig Staub auf. Was bloß treibt Erwachsene, ein solches Beispiel zu geben? Denn immer wieder, so auch die Beobachtungen der Stadtverwaltung, seien es Gruppen mit Kindern auf dem Weg zum Freibad auf der Insel Grafenwerth, die die paar ansteigenden Meter über die Brücke meiden und stattdessen über die Gleise gehen.

Natürlich steht die Frage im Raum, warum es der Bahn bislang keinen halben Meter Zaun oder wenigstens die Genehmigung dafür wert war, hier unbürokratisch für Sicherheit zu sorgen. Positiv, wenn jetzt, wie am Freitag von dem Unternehmen gegenüber dem GA zugesagt, Bewegung in die Sache kommt und Abhilfe geschaffen werden kann.

Zugleich bleibt hier wie anderswo der dringende Appell, Kindern kein derart verheerendes Vorbild zu geben und ihnen immer wieder klar zu machen, wie gefährlich vermeintliche Abkürzungen über die Gleise sind. Hier wie anderswo.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort