Rheinhalle in Remagen feiert Jubiläum

Wo früher Hühner pickten, treiben die Remagener seit 25 Jahren Sport - Mehrzweckhalle ist ein Vierteljahrhundert alt

Rheinhalle in Remagen feiert Jubiläum
Foto: Martin Gausmann

Remagen. Sie ist das Zuhause von gut zwei Dutzend Vereinen. Woche für Woche schwitzen hunderte Schüler beim Schulsport, andere Gäste wiederum bei Konzerten: Die Rede ist von der Rheinhalle an der Goethestraße in Remagen. Die Sport- und Mehrzweckhalle, die heute kaum noch aus dem Stadtbild wegzudenken ist, hat in diesem Jahr 25 "Dienstjahre" hinter sich gebracht.

Die Halle ist mehr als nur eine Sportstätte. Gleich mehrmals im Monat wandelt sich die "Kundschaft" von sportlich-leger zu modisch-schick. Die Rheinhalle dient auch als Musik- und Kulturort in der Römerstadt. Dass die Halle, die sich immer noch in tadellosem Zustand zeigt, bereits ein Vierteljahrhundert alt ist, mag so manch ein Remagener nicht glauben.

Auch Martin Tillmann, der für die Zusammenstellung des Konzert- und Kabarettprogramms verantwortlich ist, zeigt sich begeistert. "Die damalige Entscheidung, die Halle mit einem Spezialboden auszustatten, macht sich bei den Großveranstaltungen immer wieder bezahlt". Denn anders als in anderen Sporthallen könne man in Remagen auf das aufwendige Abdecken des Hallenbodens verzichten.

Ein Name, der im Zusammenhang mit der Rheinhalle immer fällt, ist Hans Peter Kürten, der ehemalige Bürgermeister von Remagen. Über viele Jahre hinweg war der Ruf nach einer Mehrzweckhalle in der Römerstadt immer lauter geworden, und Kürten trug diesen Wunsch dem damaligen Landrat, Christoph Stollenwerk, mehrfach vor.

Doch weil in der Kasse Ebbe herrschte, sowohl bei der Stadt als auch beim Land, musste das Vorhaben immer wieder verschoben werden. Auch Egon Plümer, der Christoph Stollenwerk im Amt des Landrates des Kreises Ahrweiler folgte, konnte an dieser Situation nichts ändern.

Anfang der 80er Jahre verbesserte sich schließlich die Finanzlage, so dass im August 1980 der entsprechende Bauantrag gestellt wurde.

Damit verbunden: Zahlreiche Dienstreisen nach Mainz, wo die Verantwortlichen neben der Planung auch die Finanzierung persönlich vorstellen mussten, erinnert sich Wolfgang Proft, der heute den Vorsitz im Ausschuss für Leibesübungen inne hat und für die Verwaltung und Belegung der Halle verantwortlich ist. "Es war schon ein regelrechter Kampf mit und auch gegen die Vorschriften.

Denn schließlich handelte es sich damals um die erste Mehrzweckhalle, die in Rheinland-Pfalz gebaut werden sollte", blickt Proft zurück. Als wahrlich "zäher" Verhandlungspartner erwies sich nach seinen Worten Bürgermeister Kürten, der auch nicht davor zurückschreckte, mit einem persönlichen Gespräch mit dem damaligen Landesvater Bernhard Vogel zu "drohen".

Die ersehnte Baugenehmigung lag schließlich ein gutes Jahr nach Antragstellung vor. Die Grundsteinlegung erfolgte im Juni 1982. Nach knapp einem Jahr, im April 1983, feierten die Remagener Richtfest, die offizielle Einweihung der rund 7,5 Millionen Mark teuren Rheinhalle nahmen sie am 12. Oktober 1983 vor.

Aber auch nach 25 Jahren wollen sich die Remagener nicht wirklich an den Namen "Rheinhalle" gewöhnen. Viele nennen sie augenzwinkernd "Rheinhöhnerhalle" - weil zuvor auf dem Gelände eine Hühnerfarm stand.

Das Festprogramm

Der Geburtstag der Rheinhalle wird am Sonntag, 9. November, ab 15 Uhr mit einem Sportfest gefeiert. Für das Programm sorgen der TV sowie der VfL Remagen, der TuS und der TTV Oberwinter, der Postsportverein, die Sport-Akademie-Rhein-Ahr, der Ski-Club Remagen und der Yachtclub Mittelrhein, für die musikalische Unterhaltung das Rheinische Husarenregiment sowie der Spielmannszug Rheinklänge. Im Foyer werden sich weitere Vereine vorstellen.

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