Rhein-Sieg-Kreis: Ehrenlandrat Franz Möller zieht sich zurück

Der Ehrenlandrat des Rhein-Sieg-Kreises und frühere Bundestagsabgeordnete trommelte ordentlich für die Bürgerstiftung Bad Honnef. In den vergangenen fünf Jahren war er Vorsitzender des Stiftungsrates und der Stifterversammlung.

Rhein-Sieg-Kreis: Ehrenlandrat Franz Möller zieht sich zurück
Foto: Frank Homann

Der Ehrenlandrat des Rhein-Sieg-Kreises und frühere Bundestagsabgeordnete trommelte ordentlich für die neue Einrichtung. "Er hat Bürger animiert, zu Stiftern zu werden", würdigte Hellmuth Buhr, als Stadtsparkassenvorstand auch gesetztes Mitglied im Stiftungsvorstand, das Wirken des Wegbegleiters.

Wenn heute das gesamte zugesagte Stiftungsvermögen bereits über eine halbe Million Euro beträgt, dann ist dies auch Möllers Verdienst. In den vergangenen fünf Jahren war er Vorsitzender des Stiftungsrates und der Stifterversammlung. Für eine weitere Amtsperiode stand Franz Möller, der im November sein 80. Lebensjahr vollendet, jetzt nicht zur Verfügung.

Zum Nachfolger wählte das Gremium Peter Albrecht. Er beleuchtete in der kleinen Abschiedsfeier die Arbeit seines Vorgängers. "Bereits in der Gründungsphase hat Franz Möller seine Kenntnisse erfolgreich eingesetzt", erinnerte der neue Chef an den Initiativkreis, der das Werden der Bürgerstiftung vorbereitet hatte, der ersten überhaupt im Rhein-Sieg-Kreis.

Vor dem Hintergrund der finanziellen Misere der Stadt wurde damals der Gedanke aufgegriffen, bürgerliches Engagement in dieser Form anzuregen. "Franz Möller war von der ersten Minute an dabei. Er wusste, wie so etwas geht. Dafür sagen wir Dank."

Im September 2004 wurde Möller dann zum Vorsitzenden des Stiftungsrates gewählt. Albrecht: "Nach 25 Jahren als Landrat war das die konsequente Fortsetzung seines beruflichen Erfolgsweges." Nicht nur die fachlichen, sondern auch die menschlichen Qualitäten führte Peter Albrecht auf. "Ich danke für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vorstand. So macht Arbeit Spaß."

Auch die Bürgermeisterin mochte die lobenden Worte nur dick unterstreichen. "Sie sind nicht nur ein Glücksfall für die Stiftung, sondern auch für die Stadt Bad Honnef." Wally Feiden fand es bemerkenswert, dass sich Möller als Pensionär so stark einbrachte, nachdem er vorher schon viele Meriten erworben hatte.

Der gebürtige Emsländer sagte: "Als die Idee der Gründung einer Bürgerstiftung aufkam, sind wir gern dabei gewesen. Die Gründung war gar nicht so einfach. Das ist ja ein komplizierter Gesetzestext. Die Stadtsparkasse hat uns dabei sehr geholfen. Ohne sie hätten wir das nicht geschafft." Und er fügte an: "Meine Frau Ilse und ich machen als Stifter gerne weiter mit."

  • Das Stiftungskapital der Bürgerstiftung betrug 117 300 Euro im Gründungsjahr. Die Stadtsparkasse steuerte 50 000 Euro dazu bei und bestreitet seither auch die Verwaltung der Bürgerstiftung. Heute beträgt des Stiftungskapital 229 500 Euro. Es gibt zudem eine Unterstiftung von 100 000 Euro.
  • Letztes großes Projekt war die Verschönerung des Selhofer Schulhofes. Für 2010 geplant sind die Unterstützung der Projekte: historischer Wanderweg durch Bad Honnef, "Bewegte Pause" der GGS Rhöndorf, Inselspielplatz und "Lasst Honnef erblühen".
  • Um die Stiftung mehr zu öffnen, wurde die Satzung geändert. Künftig sind nicht nur Zustiftungen von 2 500 Euro einmalig oder 500 Euro jährlich über fünf Jahre hinweg möglich, um fünf Jahre der Stifterversammlung anzugehören, sondern diese Summe kann auch in Monatsraten gezahlt werden. Zur PersonFranz Möller (79) wurde in Lingen im Emsland geboren. Ab 1960 war der promovierte Jurist in der Verwaltung des Deutschen Bundestages tätig. Von 1976 bis 1994 saß der Ministerialdirigent selbst als Abgeordneter für die CDU im Hohen Haus.
  • Er war Vorsitzender des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau und zuletzt Justitiar der CDU/CSU-Fraktion und Mitglied des Ältestenrates. Von 1970 bis 1999 gehörte er dem Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises an, zu dessen Landrat er 1974 gekürt wurde.
  • 1999 erfolgte die Ernennung zum Ehrenlandrat. Der Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik agierte auch als Vorsitzender der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf.
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