Nur Hochwasser kann Zeitplan gefährden

Bis Anfang Mai wird Haltestelle "Königswinter-Fähre" in Hochbahnsteig umgebaut - 2008 folgt Halt "Clemens-August-Straße"

Nur Hochwasser kann Zeitplan gefährden
Foto: Homann

Königswinter. Auch an der Straßenbahnhaltestelle "Königswinter-Fähre/Sea Life Aquarium" verschwinden jetzt die Barrieren. Wie Vertreter der Bonner Stadtwerke (SWB) am Mittwoch vor Ort bekanntgaben, soll der Haltepunkt spätestens bis zur Großveranstaltung "Rhein in Flammen" am 5. Mai komplett umgebaut sein. Dann müssen auch am Sea Life Center die Fahrgäste keine Stufen mehr überwinden. Die Bauarbeiten beginnen sofort.

Wie aufwändig der Umbau in einen Hochbahnsteig sein kann, mussten die Stadtwerke vor einem Jahr erfahren, als sie sich dieser Aufgabe an der benachbarten Haltestelle "Königswinter-Denkmal" stellten. Damals gerieten die Bauarbeiten enorm in Verzug; vor allem der Untergrund und die unmittelbare Rheinnähe hatten die Ingenieure beim Bau des Fundaments vor Probleme gestellt.

Das soll an der Fähre jetzt anders werden, auch wenn dort eine Hauptgasleitung das Geschäft der Arbeiter erschwert: "Lieber planen wir zwei Wochen länger, sind dafür aber etwas schneller fertig", sagte Heinz-Jürgen Reining, bei den Stadtwerken als Geschäftsführer für den Bus- und Bahnbetrieb zuständig, als er am Mittwoch mit Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz zum ersten Spatenstich antrat.

Dass die Bauarbeiten nicht schon etwas früher begonnen haben und die neue Haltestelle mithin nicht bereits zur Osterzeit und dem Auftakt der Tourismussaison genutzt werden kann, erklärt Reining mit der erforderlichen Koordination mehrerer Baustellen und der Bewilligung und Bereitstellung der finanziellen Mittel.

Königswinters Stadtoberhaupt, dessen Verwaltung von den SWB-Vertretern am Mittwoch übrigens ausdrücklich für die stets gute Kooperation gelobt wurde, zeigte sich mit dem Zeitplan zufrieden. Die Zusage der Stadtwerke, den Tourismus mit den Umbauarbeiten nicht zu beeinträchtigen, genügt dem Bürgermeister, nachdem sich seitens der Stadt Königswinter die Begeisterung über die Plänen für die Hochbahnsteige anfangs in Grenzen gehalten hatte.

Ebenso wenig, so der Bauträger, soll der Straßenverkehr vor dem Sea Life Center leiden. Weitgehend folgenlos bleibt die Baustelle ebenfalls für die Fahrgäste; einzig am ersten Februarwochenende werden sie mit einem Ersatzverkehr aus Bussen Vorlieb nehmen müssen. Doch - hochwassererprobt, wie sie sind - kennen die Königswinterer diese Variante ja bereits bestens. Apropos Hochwasser: "Das würde unseren Zeitplan in der Tat durcheinanderwirbeln", gestand Reining ein.

Immerhin sei angesichts des milden Winters - zumindest bislang - nicht mit allzu viel Schneeschmelze zu rechnen, so dass alle Beteiligten das Beste hoffen. Die Kosten für den neuen Bahnsteig, 700 000 Euro, übernimmt zu 90 Prozent das Land, die restlichen 70 000 Euro trägt die Stadt Königswinter.

Aus Sicht der Stadtwerke ist "Königswinter-Fähre" übrigens keineswegs ein unbedeutender Haltepunkt: Mit 1 400 Fahrgästen pro Tag und 10 000 Passagieren, die dort pro Woche ein- und aussteigen, nimmt er unter den Haltestellen außerhalb der Bonner Innenstadt eine der Spitzenpositionen ein.

Unterhalb des Siebengebirges zwischen Bad Honnef und Oberdollendorf beginnt damit jetzt das vorletzte Umbauprojekt. Lediglich die Nachbarhaltestelle "Clemens-August-Straße" fehlt noch in der Kette der ebenerdigen Bahnsteige: Doch auch dort soll es laut Stadtwerke 2008 soweit sein. Auf der gesamten Streckenführung der Linie 66 harren außerdem nur noch sechs Haltestellen des Umbaus: Es sind die drei Stationen in Oberkassel, und die Haltestellen Ramersdorf, Stadthaus und Vilich.

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