"Nichts ist mehr, wie es war"

Rund 1 000 Familienangehörige, Kameraden und Freunde geben Christina Eichen das letzte Geleit - Die 23-jährige Feuerwehrfrau aus Queckenberg ist auf dem Weg zu einem Einsatz ums Leben gekommen

"Nichts ist mehr, wie es war"
Foto: Henry

Rheinbach. In einer bewegenden Trauerfeier haben Eltern, Geschwister, Familienangehörige sowie Feuerwehrleute, Freunde und Bekannte Abschied von Christina Eichen genommen. Die 23-jährige Oberfeuerwehrfrau war letzte Woche bei einem Unfall des Einsatzwagens auf dem Weg zu einem Brandort ums Leben gekommen.

Am Dienstagnachmittag begleiteten die Queckenbergerin gut 1 000 Trauernde jeden Alters, darunter Hunderte von uniformierten Kameraden aus Queckenberg, Rheinbach, der ganzen Umgebung sowie aus Deinze, auf dem Weg zu ihrer letzten Ruhestätte. Nach einer von Pater Wilhelm Landwehr gehaltenen Eucharistiefeier in der Pallotti-Kirche, bei der nicht alle Menschen in dem Gotteshaus Platz fanden, wurde Christina Eichen auf dem Friedhof in Queckenberg beigesetzt.

"Dass der Grat schmal ist, auf dem wir gehen - gerade wenn es zählt, andere aus der Gefahr und besonders vor dem Tod zu retten - das wissen wir alle, die wir uns der Mitarbeit in der Feuerwehr verschrieben haben. Und doch gehen wir diesen Grat immer wieder, wenn Not am Mann, an der Frau ist.

Im Vertrauen, dass schon alles gut gehen, dass uns schon nichts passieren wird. Wie schmal er ist, zeigt sich in solchen Situationen", zitierte Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz in der Pallotti-Kirche einen Feuerwehrmann aus Grevenbroich, der sich im Gästebuch der Rheinbacher Feuerwehr eingetragen hatte.

"Seit Montagabend ist nichts mehr, wie es war. Christina Eichen ist tot. Das ist unfassbar, wir sind tief betroffen, schockiert, gelähmt", ergänzte Raetz. In den Ansprachen - die Fürbitten lasen vier Mitglieder der Jugendfeuerwehr - beschrieben Freunde und Angehörige die stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin als stets freundlich und immer gut gelaunt:

"Tina hat Spuren hinterlassen, wir werden sie nicht vergessen. Sie dient uns als Inspiration. Sie hat anderen stets geholfen, nun müssen wir ihr Ansinnen fortführen und anderen Menschen helfen." Neben der Arbeit in der Feuerwehr studierte die 23-Jährige in Landau Sonderpädagogik und arbeitete in einem Kinderheim.

Ihre Freunde aus Landau und die Mitarbeiter des Kinderheims hatten ebenso Trauerkränze auf das Grab gelegt wie die Familie, die Feuerwehrleute, ihre ehemaligen Mitschülerinnen, ihre ehemaligen Lehrer, die Ortsvereine und der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen.

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