NRW und sechs Hochschulen des Rheinlands unterzeichnen eine Zielvereinbarung

SANKT AUGUSTIN · Lockere Zügel, mehr Verantwortung, mehr Planungssicherheit und mehr Kooperation. Auf diese kurze Formel lässt sich das bringen, was gestern die sechs Hochschulen des Rheinlandes und das Land Nordrhein-Westfalen miteinander vereinbart haben.

 Vertragsunterzeichnung in der FH Sankt Augustin: (v.l.) Brigitte Grass, Svenja Schulze, Marie-Louise Klotz, Hartmut Ihne, Marcus Baumann und Joachim Metzner.

Vertragsunterzeichnung in der FH Sankt Augustin: (v.l.) Brigitte Grass, Svenja Schulze, Marie-Louise Klotz, Hartmut Ihne, Marcus Baumann und Joachim Metzner.

Foto: Holger Arndt

Svenja Schulze, NRW-Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung, kam zur Unterzeichnung der vierten Ziel- und Leistungsvereinbarungen (ZLV IV) nach Sankt Augustin.

Mit ihr trafen sich die weiteren Mitstreiter der Kooperation auf dem Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Marcus Baumann, Rektor der Fachhochschule (FH) Aachen, Brigitte Grass, Präsidentin der FH Düsseldorf, Joachim Metzner, Präsident der FH Köln, Hans-Henning von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, Marie-Louise Klotz, Präsidentin der FH Rhein-Waal, und Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

"Diese vierte Vereinbarung hat die Autonomie der Hochschulen im Visier", sagte Schulze. Die Landesregierung "mischt sich nicht ins Tagesgeschäft der Hochschulen ein, erwartet aber das Erreichen der gemeinsam erarbeiteten Ziele".

Dafür gewährt das Ministerium finanzielle Planungssicherheit bis 2015: Alle Hochschulen des Landes bekommen zusammen jährlich 4,5 Milliarden Euro. "Es ist richtig und wichtig, dass gerade Bildungseinrichtungen, die ihren Bedarf für die kommenden Jahre recht genau einzuschätzen vermögen, auf verlässliche Gelder zurückgreifen können", so Schulze.

Im Gegenzug, sozusagen als Preis für die Freiheit und den finanziellen Grundstock, müssen die sechs Hochschulen innerhalb der kommenden zwei Jahre die Zahl ihrer Studienplätze weiter ausbauen und sich noch stärker mit dem Wissens- und Technologietransfer befassen. Die Hochschulen werden gerade für Studienanfänger mehr Online-Inhalte anbieten und ihre vier Pfeiler Nachhaltigkeit, Innovation, Internationalität und Vernetzung stärker betonen. Die einzelnen Profile der Hochschulen werden geschärft: Düsseldorf zum Beispiel wird bald Teilzeitstudiengänge anbieten.

Enger wird die Kooperation zwischen Hochschulen und Universitäten in NRW. Wie am 31. Januar beschlossen und mit zwölf Millionen Euro als Projekt gefördert, dürfen Hochschulabsolventen künftig bei Eignung promovieren. Ihne: "Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird daher ihr 2011 gegründetes Graduierteninstitut ausbauen. Mit der Universität Siegen wurde bereits eine Vereinbarung geschlossen." Verträge mit Bonn und Aachen sollen folgen.

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