Medizin-Professor aus Alfter erhält Bundesverdienstkreuz

Pionierarbeit für Palliativmedizin

Medizin-Professor aus Alfter erhält Bundesverdienstkreuz
Foto: Holger Arndt

Alfter. (stl) Für seine Verdienste auf dem Gebiet der Palliativmedizin ist Professor Eberhard Klaschik aus Alfter jetzt mit dem "Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" ausgezeichnet worden. Die Ehrung im Siegburger Kreishaus übernahm die Vize-Landrätin Notburga Kunert.

Klaschik, Jahrgang 1943, hat 1983 als ärztlicher Mitarbeiter der Kölner Universität die erste Palliativstation in Deutschland mitgegründet. Als er 1984 zum Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Malteser Krankenhaus am Hardtberg berufen wurde, setzte er sich auch dort "mit hoher Kompetenz und großem Engagement" für eine bessere und ganzheitliche Versorgung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen ein, hob Kunert in ihrer Laudatio hervor.

So habe Professor Klaschik Mitarbeiter und den Träger des Krankenhauses von der Notwendigkeit der Palliativmedizin überzeugt. 1990 wurde im Malteser-Krankenhaus die zweite Palliativstation eröffnet, die Professor Klaschik bis zu seiner Pensionierung 2008 leitete. 1999 eröffnete er ein Zentrum für Palliativmedizin mit zehn Betten, einem ambulanten Dienst, einem Konsiliardienst, einer Akademie für Fort- und Weiterbildung, der Ansprechstelle zur Pflege Sterbender, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung (ALPHA), einer Trauerberatungsstelle, einem Fachverlag sowie dem TrauerInstitut Deutschland.

Damit setzte er auf seinem Fachgebiet neue Maßstäbe. Im selben Jahr erhielt Professor Klaschik den ersten Lehrstuhl für Palliativmedizin an der Bonner Uni und etablierte sie als wissenschaftliche Disziplin deutschlandweit - ganz im Sinne des Humanisten Petrarca, zitiert von der Vize-Landrätin: "Ein schönes Sterben ehrt das gesamte Leben." Das Bundesverdienstkreuz gebührt auch dem Autor des ersten Lehrbuchs für Palliativmedizin.

Dem Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin im Jahr 1994 und dem Sachverständigen der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages. Zu den Gästen im Siegburger Kreishaus gehörte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher. Er würdigte Professor Klaschiks Leistungen: "Der Mensch soll nicht durch die Hand, sondern an der Hand eines Menschen sterben."

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