Lästige Leerstände

Kommentar

Dass der Umzug der Aus- und Fortbildungsstätte (AFS) des Auswärtigen Amtes von Bonn nach Berlin unsinnig und eine unnötige Geldverschwendung ist, steht außer Zweifel. Denn die AFS hat in Ippendorf ein funktionsfähiges, modernes Domizil, das nun leer steht.

Nimmt man den Umzug aber einmal als politische Entscheidung hin, so ist zu fragen: Warum hat sich der Bund nicht rechtzeitig um eine neue Nutzung des Gebäudes gekümmert? Immerhin sind die Verlagerungspläne vor acht Jahren geschmiedet worden - also Zeit genug, um sich rechtzeitig um eine optimale Verwertung dieser Immobilien zu bemühen. Sie gehören dem Bund, also den Steuerzahlern. Und der hat einen Anspruch darauf, dass mit seinem Geld verantwortlich umgegangen wird.

Die ASF ist aber leider beileibe kein Einzelfall. Ob Haus der Jugendarbeit, der frühere Sitz des Wehrbeauftragten oder die Fahrbereitschaft des Bundestages: Seit vielen Jahren stehen die Häuser leer und verkommen zusehend. Da drängt sich der Verdacht auf, dass der Bund nicht mit dem nötigen Engagement an die Sache herangeht.

Wenn dem so ist, sollten die Verantwortlichen häufiger so verfahren, wie sie es im "Fall Willy-Brandt-Villa" getan haben: Nachdem ihr Versuch gescheitert war, einen Käufer zu finden, schalteten sie vor einem Jahr einen Makler ein. Mit Erfolg: Der Kaufvertrag wird in Kürze unterschrieben. Warum nicht gleich so.

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