Kommentar: Trübe Aussichten

Jugendarbeit ist wichtig. Dieser Satz steht wie ein Fels in der Brandung gesellschaftspolitischer Meinungsäußerungen. Niemand zweifelt an seiner Richtigkeit.

Jugendarbeit ist wichtig. Dieser Satz steht wie ein Fels in der Brandung gesellschaftspolitischer Meinungsäußerungen. Niemand zweifelt an seiner Richtigkeit. Er steht außerhalb jeglicher Diskussion ebenso wie die Forderungen nach sauberer Umwelt, sozialer Gerechtigkeit und dem Weltfrieden.

So weit die Theorie. Doch wenn es an die Praxis geht, sieht vieles anders aus. In Swisttal steht der Kinder- und Jugendring vor dem Aus. Dabei prägen die Vereine das Leben in den zehn Orten und sind auch im Jugendring vertreten, der seit zehn Jahren die Kinder- und Jugendarbeit koordiniert, Veranstaltungen organisiert und Streetworker einsetzt. Eine Aufgabe, die die Kommune gar nicht leisten könnte und die der Vorstand ehrenamtlich erledigt.

Die Tatsache, dass sich innerhalb eines Jahres keine Kandidaten für den Vorstand gefunden haben, lässt die Befürchtung zu, dass der Verein sich im neuen Jahr auflöst. Damit würde das Freizeitangebot für die Jugend auf den Dörfern noch dünner.

Und es stellt sich die Frage, warum niemand bereit ist, die Arbeit mit der Jugendarbeit auf sich zu nehmen. Die Antwort ist nicht nur in Swisttal zu suchen. Die meisten Menschen stehen beruflich unter großem Druck, scheuen daher kontinuierliches ehrenamtliches Engagement, setzen sich höchstens mal für ein zeitlich begrenztes Projekt ein oder protestieren gegen ein Projekt. Trübe Aussichten also für die Jugendarbeit in Swisttal. Dabei ist sie so wichtig.

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