"Klosterdämmerung" und wertvolle Reliquien

An der Schau im Haus Schlesien haben auch Schüler der Jugenddorf-Christophorusschule mitgewirkt.

 Wertvolle Reliquien sind in der Ausstellung zu sehen.

Wertvolle Reliquien sind in der Ausstellung zu sehen.

Foto: Holger Handt

Heisterbacherrott. (qg) Vor 200 Jahren, am 31. Oktober 1810, unterschrieb König Friedrich Wilhelm III. von Preußen das "Edikt über die Einziehung sämtlicher geistlicher Güter" - eine Zäsur, auch für die Klosterlandschaft in der preußischen Provinz Schlesien. Grund genug für das Haus Schlesien in Heisterbacherrott, sich dem Thema Säkularisation in einem dreiteiligen Ausstellungsprojekt, das vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert wird, am Beispiel der sieben schlesischen Zisterzienserklöster zu widmen.

Bereits seit Juni sind in den Abteien Leubus und Kamenz im heutigen Polen zwei Dauerausstellungen zu dem Thema zu sehen; unter dem Titel "Klosterdämmerung - vom Umbruch zum Aufbruch" wurde im Haus Schlesien Teil drei des Projekts, eine umfassende Sonderausstellung in den Räumen des Museums für schlesische Landeskunde, eröffnet.

Die Ausstellung Die Ausstellung ist bis zum 28. November im Museum für schlesische Landeskunde, Dollendorfer Straße 412 in Heisterbacherrott, immer dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 17 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen durchgehend von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Informationen unter www.HausSchlesien.de.Das Besondere: An der Präsentation haben auch Schüler der Jugenddorf-Christophorusschule mitgewirkt. Durch das Schülerprojekt "Und tausend Jahre sind ihm wie ein Tag?" über das Zisterzienserkloster Heisterbach und Mönch Caesarius konnte ein regionaler Bezug zum Thema "Zisterzienser" hergestellt werden.

"Wir wussten gar nicht genau, was uns bei dem Projekt wirklich erwartet, wir hatten durch den Geschichtsunterricht nur eine kleine Vorahnung, was es mit der Säkularisation auf sich hat", berichtet Schüler Daniel Brüser bei der Ausstellungseröffnung im Eichendorffsaal.

Bei einem ersten Treffen mit der Kuratorin der Ausstellung, Inge Steinsträßer aus Bonn, erfuhren die Schüler des Leistungskurses Geschichte der Stufe 12 sowie des Latein-Kurses der Klasse 10 mehr vom Leben der Mönche und den Geschehnissen rund um die Aufhebung der Klöster.

Nach der genauen Themenauswahl fing die Arbeit für die jungen Leute dann erst richtig an: Informationen und Quellen mussten gefunden und bearbeitet werden. "Dazu wurden unzählige Mails geschrieben und Telefonate geführt." Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. "Die Zusammenarbeit mit den Schülern war hervorragend", lobt Kuratorin Steinsträßer. Die jungen Leute seien mit großem Engagement und sehr lebendig bei der Sache gewesen.

Neben den Schülerarbeiten erwarten die Besucher umfassende Informationen über die Entwicklung der schlesischen Abteien Leubus, Heinrichau, Kamenz, Grüssau und Trebnitz sowie der beiden oberschlesischen Zisterzen Rauden und Himmelwitz, beginnend mit der mittelalterlichen Klosterstiftung über die Blütezeit des Barock und die Säkularisation und deren Folgen bis hin zur Gegenwart.

Zu jedem Kloster wurde ein dreiteiliges Display erarbeitet, Ausstellungsvitrinen mit wertvollen Exponaten machen das Thema anschaulich. Highlight ist eine Reliquie der Heiligen Hedwig, der 1243 gestorbenen und in der Klosterkirche Trebnitz bestatteten Schutzpatronin der Schlesier, die die Abtei Maria Laach als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat.

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