Shell-Raffinerie in Wesseling Kerosinsee ist 42.000 Quadratmeter groß

WESSELING · Etwa 42.000 Quadratmeter: So groß ist die Fläche des Kerosinsees, der sich nach dem Leck in einer Leitung der Shell Raffinerie Rheinland in Wesseling auf dem Grundwasser ausgebreitet hat. Das entspricht in etwa der Größe von sechs Fußballfeldern.

Damit hat das Unternehmen Shell gut neun Monate, nachdem das Kerosin ins Erdreich gelangte, erstmals genau eingegrenzt, wie groß das Gebiet ist, wo Kerosin auf dem Grundwasser schwimmt. Bisher war die Ausdehnung in Richtung Westen noch unbekannt gewesen. "Zwei neue Grundwassermessstellen im Gewerbegebiet Rheinbogen sind kerosinfrei", meldet das Unternehmen.

Einer Karte von Shell zufolge, ist das Kerosin im Nord-Westen bis zur Vorgebirgsstraße im Gewerbegebiet nahe der Waldstraße, an der das Leck aufgetreten war, vorgedrungen. Das Kerosin ist demnach nicht bis in Bereiche mit reinem Wohngebiet gelangt.

Derzeit pumpt das Unternehmen das Kerosin über einen Brunnen ab. Ein zweiter Brunnen soll vor Weihnachten den Betrieb aufnehmen, der dritte und vierte dann Mitte und Ende Januar 2013. Über den Ende Juli eingerichteten ersten Sanierungsbrunnen wurden nach Angaben von Shell bis heute rund 100.000 Liter Kerosin abgepumpt.

Diese Menge war auch schon Anfang Oktober angegeben und von der Bezirksregierung "angesichts der Gesamtmenge an Kerosin im Grundwasser" als "unbefriedigend" bezeichnet worden. Bernd Marx (Grüne), Ortsvorsteher von Uedorf, forderte im Betriebsausschuss der Stadt Bornheim, dass die Kosten für vom Wasserbeschaffungsverband Bornheim-Hersel (WBV) zusätzlich vorgenommene Grundwasseruntersuchungen von Shell als Schadens-Verursacher übernommen werden.

Derzeit zahlt der WBV die vorsorglich genommenen Zusatzproben. Die Bornheimer Grünen-Sprecherin Andrea Gesell sieht das Vertrauen der Bürger erschüttert. Shell solle "keine Flickschusterei mehr an der alten Leitung" betreiben, "sondern eine moderne doppelwandige Leitung verlegen", fordert Gesell.

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