Abtei-Anbau in Siegburg Katholisch-Soziales Institut will erweitern

SIEGBURG · Das Katholisch-Soziale Institut (KSI) zieht von Bad Honnef auf den Michaelsberg in Siegburg. So viel steht fest. Das Kölner Erzbistum nimmt viel Geld in die Hand, um die Klosteranlage in eine Tagungsstätte zu verwandeln. Offensichtlich bedarf es dazu indes wesentlich mehr als der Sanierung alter Gemäuer.

10.000 Quadratmeter stehen dem KSI in der Abtei zur Verfügung. 5.000 Quadratmeter weniger als bislang. Daher will das Erzbistum anbauen. Die Weichen dafür hat der Siegburger Planungsausschuss am Donnerstag gestellt: Er hat die Änderung des Flächennutzungsplans für den dafür angedachten Parkplatz unterhalb des Nordwestflügels der Abtei auf den Weg gebracht.

Damit wird aus einer "Grünfläche" nun eine "Fläche für den Gemeinbedarf" mit der Zweckbestimmung "Kirchen und kirchenbaulichen Zwecken dienenden Gebäuden und Einrichtungen".

Parkplatz zur Bebauung freigegeben

Was bedeutet, der Parkplatz ist nun zur Bebauung freigegeben. Ob das Erzbistum den vorhandenen Gebäudekomplex an dieser Stelle aber wirklich erweitern darf, wird an anderer Stelle entschieden. Denn der Michaelsberg liegt im Landschaftsschutzgebiet. Und nur der Rhein-Sieg-Kreis kann das Erzbistum als zuständige Behörde von den Auflagen des Landschaftsplans befreien. Einen entsprechenden Antrag behandelt der Landschaftsbeirat des Kreises.

"Im Neubau will das Erzbistum vor allem die fehlenden großflächigen Formate für eine Mensa sowie einen Versammlungsraum für 200 Menschen schaffen", weiß Bürgermeister Franz Huhn zu berichten. Der Bau solle den vorhandenen Höhenunterschied von rund 16 Metern bis zur Eingangsebene des Altbaus ausnutzen und überdies mit dem Edith-Stein-Exerzitienhaus verbunden werden. Rund 120 Stellplätze will das KSI seinen Besuchern künftig auf dem Michaelsberg bieten.

Architektenwettbewerb wird ausgelobt

Diese könnten, so Huhn, in den Untergeschossen des Neubaus realisiert werden. Wie sich das Erzbistum die notwendigen Um- und eventuellen Anbauten vorstellt, wird sich wohl Mitte des Monats abzeichnen. Am 14. Mai lobt die Diözese einen entsprechenden Architektenwettbewerb aus.

"Wir werden ganz genau darauf achten, dass die Silhouette des Michaelsberges und der Abtei von einem Neubau nicht beeinträchtigt wird", versichert Bürgermeister Huhn. Wird diese Prämisse eingehalten, spricht aus seiner Sicht nichts gegen ein neues Gebäude an besagter Stelle. Zumal just unterhalb des Nordwestflügels bereits im 19. und 20. Jahrhundert ein Haus stand.

Zunächst hatte der Leiter der damaligen "Irrenanstalt" sich dort seine Direktorenvilla errichten lassen. Und zuletzt zog es Siegburger wie Touristen an jenen Ort hin zu einem beliebten Ausflugslokal mit großer Außenterrasse.

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