Königswinter wird zum Nadelöhr

Königswinter · Ab Sommer wird die Siebengebirgsbrücke und 2005 die B 42 saniert - Der Verkehr auf der Bundesstraße soll durchgehend fließen können

Den Autofahrern in und um Königswinter stehen von Juni an erhebliche Behinderungen bevor. Wie jetzt bekannt wurde, müssen die Brückenbauwerke der B 42 in Höhe der Altstadt wie auch die Brücke der L 331, die die Bundesstraße überquert, demnächst saniert werden.

Nun stellte der Landesbetrieb Straßenbau (LSB) dem städtischen Verkehrsausschuss dar, wie die Arbeiten vonstatten gehen sollen.

Die Anfang der 60er Jahre gebauten Brücken, über die die Bundesstraße am Drachenfels entlang geführt wird, seien mittlerweile so stark beschädigt, dass die Sanierungen unumgänglich seien, erklärte Gerhard Decker, stellvertretender Leiter des LSB.

Ähnliches gelte für die Rampe, die von der Altstadt in Richtung B-42-Auffahrten und Ittenbach führt. Die Ausschreibungen laufen, bis Juni soll der Auftrag vergeben werden. Der Landesbetrieb Straßenbau kalkuliert mit einer Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren.

Demnach ist nicht vor Ende 2005 mit einem Abschluss der Beeinträchtigung zu rechnen.

Welcher Gestalt die Behinderungen für die Autofahrer und - angesichts der anstehenden Umleitungen - auch für die Anlieger sein werden, konkretisierte Hans Gerd Decker vom Bonner Ingenieurbüro Kocks, das die Stadt mit dem Konzept für die vorübergehende Verkehrsführung beauftragt hat. Demnach macht die Siebengebirgsbrücke (L 331) den Anfang. In mehreren, sechs- bis achtwöchigen Abschnitten werden dort die Stahlträger erneuert.

Begonnen wird im unteren Bereich der Brücke zwischen Hauptstraße und der Auffahrt in Richtung Bad Honnef, wo der Verkehr jedoch nicht gravierend gestört werde. Im Abschnitt zwischen den beiden Auffahrten in Richtung Bonn und Bad Honnef wird der Verkehr zunächst einspurig in beide Richtungen, später dann insgesamt nur über eine Spur geleitet, auf der sich - von Ampeln reguliert - die Fahrzeuge in beiden Richtungen abwechseln.

Für die Dauer der Arbeiten an der Rampe, über die die B-42-Abfahrt aus Richtung Bonn sowie die Auffahrt in Richtung Bad Honnef geführt wird, muss letztere gesperrt werden. Eine Umleitung führt die Autofahrer zunächst in Richtung Bonn, bevor sie in Oberdollendorf ab- und über den Grünen Weg in Gegenrichtung wieder auf die Bundesstraße auffahren sollen. Von dem Umweg sind besonders die Lastwagen betroffen, denen - wegen der niedrigen Unterführung am "Steinchen" in Rhöndorf - die Alternativstrecke über die Rheinuferstraße nach Bad Honnef verwehrt ist.

Ein letzter Abschnitt der Arbeiten an der Siebengebirgsbrücke betrifft die Rampe, die von Bahnhof- und Winzerstraße aus auf die Landstraße hinaufführt. Dort wird man während der Arbeiten zwar hinab-, nicht aber hinauffahren können - ausgenommen sind Rettungsfahrzeuge und die Feuerwehr. Angesichts der rund 100 Lastwagen, die täglich das Fabrikgelände von Hayes-Lemmerz verlassen, mahnte Gernot Horn, Leiter der städtischen Ordnungs- und Straßenverkehrsabteilung, im Ausschuss für diesen Abschnitt besondere Eile an.

Sobald die Arbeiten auf der Siebengebirgsbrücke erledigt sind, sollen die Arbeiter die so genannte Drachenbrücke in Angriff nehmen. Auf einer Länge von 600 Metern müssen die Stahlkonstruktionen der B 42 ab der Anschlussstelle Königswinter erneuert werden. Die Koordinatoren rechnen mit einer Bauzeit von 18 Monaten.

Bei der Gelegenheit soll ferner die Fahrbahn erneuert werden. Zu diesem Zweck wird für die Dauer der Arbeiten zunächst die eine, dann die andere Fahrtrichtung gesperrt werden. Der Verkehr läuft dann stets einspurig über eine der beiden parallel laufenden Brückenbauwerke, zunächst rhein-, dann bergseitig. In Höhe der Lemmerzwerke und kurz vor der Auffahrt Rhöndorf sollen Gelegenheiten geschaffen werden, den Mittelstreifen zu überfahren - wegen der unterschiedlichen Höhen der beiden Fahrbahnen ist dies laut Hans Gerd Decker nur dort möglich.

Ist die Rheinseite an der Reihe, wird die Auffahrt in Richtung Bad Honnef gesperrt. Bei Sanierung der Bergseite können die Fahrer aus Richtung Süden nicht die Ausfahrt Königswinter nutzen. Auch für sie gilt dann die Umleitung über Oberdollendorf.

Obwohl, wie die Mitarbeiter des LBS vor dem Ausschuss betonten, die Arbeiten in Königswinter wegen der räumlichen Entfernung nicht in Zusammenhang mit den ebenfalls geplanten Sanierungsarbeiten am Honnefer Kreuz (Baubeginn: Spätherbst 2004) stehen, dürfte den Autofahrern auf der B 42 ein hohes Maß an Geduld abverlangt werden. Allerdings, auch dies versicherten die Fachmänner, werde sichergestellt, dass stets beide Fahrtrichtungen auf der B 42 fließen können - wenn auch nur eingeschränkt.

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