Meckenheimer Kulturtage Kölner Spielecircus schlägt sein Zelt auf der Wiese hinter Ruhrfeld City auf

MECKENHEIM · Anlauf nehmen und dann mit einem beherzten Sprung über die drei brennenden Fackeln. Geschafft! Der Achtjährige Marc läuft unter dem Applaus der Zuschauer außen am Zelt vorbei, um sich schnell wieder in der Reihe anzustellen. Es ist Sonntagmittag auf der Wiese hinter Ruhrfeld City, und der Zirkus ist in der Stadt.

 Manege frei für die fünfstöckige Pyramide von Ruhrfeld City: Im Kölner Spielecircus ist Teamgeist gefragt.

Manege frei für die fünfstöckige Pyramide von Ruhrfeld City: Im Kölner Spielecircus ist Teamgeist gefragt.

Foto: Roland Kohls

Genauer gesagt der Kölner Spielecircus, den das Familienzentrum Johannesnest, der Fachdienst für Integration und Migration, das Interkulturelle Begegnungszentrum Ruhrfeld City und der Jugendmigrationsdienst Rhein-Sieg linksrheinisch der Katholischen Jugendwerke Rhein-Sieg innerhalb der 14. Meckenheimer Kulturtage eingeladen haben.

"Wir haben uns im Frühjahr zusammengesetzt und überlegt, wie wohl unser Beitrag aussehen könnte", erzählt Christiane Koreny, die Leiterin des Johannesnests. "Durch Zufall fiel uns ein Prospekt des Spielecircus' in die Hand, und dort hat dann alles gepasst." Kinder und Jugendliche unter einem (Zirkus-)Zelt zusammenzubringen?

Auch das hat geklappt, was Mirco Schweppe, den Leiter von Ruhrfeld City, besonders freut. Aber Kinder und Jugendliche wollen jetzt etwas sehen. So besteht Schweppe schließlich auch noch seine Feuerprobe. Doch zurück zu den jungen Artisten, mit denen das Kölner Team noch so Einiges vor hat.

Die Pyramide gehört dazu, der kreisende Teller und der Schulterstand. "Es geht um Mut und Geschicklichkeit, um Fair Play und Vertrauen in sich und andere", beschreibt der gelernte Sportpädagoge Dennis Wienhusen das zirkuspädagogische Konzept. Angst haben muss niemand - dafür kennen er auf der linken, Jonas Dammers auf der rechten Seite sowie die beiden Kolleginnen im Hintergrund sich schließlich aus, sind vorsichtig, achten darauf, dass Regeln eingehalten werden.

Aber ein bisschen Nervenkitzel darf es schon sein. Für Lena zum Beispiel. Das Mädchen mit den langen blonden Haaren und dem rosa Kleid steigt mit großen Augen auf den Scherbenhaufen.

Es knirscht unter ihren bloßen Füßen, aber die bekommen nicht einmal einen Kratzer ab. Lena kreuzt beide Arme auf der Brust und verbeugt sich. Sie lacht und ist stolz. Noch mehr als sie trauen sich nur noch die beiden älteren Jungs, die sich mit Bauch oder Rücken auf den knisternden Untergrund legen. Der Zirkus ist in der Stadt. Und an diesen Tag werden sich alle hier noch lange erinnern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort