Jesus-Figur kehrt nach Geistingen zurück

Arg ramponiert war sie, von Rost zerfressen und zum Teil zerbrochen: die gusseiserne Jesus-Figur aus dem 19. Jahrhundert, die seit Mittwoch wieder das Wegekreuz an der Schützenstraße/Ecke Bonner Straße verziert.

Jesus-Figur kehrt nach Geistingen zurück
Foto: Ingo Eisner

Hennef. Arg ramponiert war sie, von Rost zerfressen und zum Teil zerbrochen. Die Rede ist von der gusseisernen Jesus-Figur aus dem 19. Jahrhundert, die seit Mittwoch wieder das Wegekreuz an der Schützenstraße/Ecke Bonner Straße verziert.

Zeitweise war der Korpus sogar verschollen, weil eine Anwohnerin ihn ob des bedauernswerten Zustands einem Kaplan gebracht hatte. Was die Frau nicht wusste: Dieses Wegekreuz ist in städtischem Besitz und seit dem 7. Oktober 2010 sogar als Denkmal eingetragen.

Nach einer Ausschreibung über den Landschaftsverband Rheinland ließ die Stadt Hennef die Figur für insgesamt 1 500 Euro aufarbeiten. Restaurator Alexander Justen kümmerte sich einen Monat lang um den Korpus und brachte ihn am Mittwochmorgen wieder am Wegekreuz an.

In mühevoller Kleinarbeit stellte Alexander Justen den Zustand wieder her, den Gläubige in Hennef seit dem 19. Jahrhundert kennen. Die 39 Zentimeter hohe und zweieinhalb Kilogramm schwere Figur ist jetzt wieder aus einem Guss, strahlend Weiß lackiert und mit 24-karätigem Blattgold versehen. "Das dürfte in den kommenden zehn bis 15 Jahren der Witterung trotzen", sagte Justen.

Befestigt ist die Figur seit Mittwoch wieder an einem bereits stark verwitterten Votivkreuz aus Andesit-Stein. Der Sockel trägt nur noch die schwer lesbare Inschrift der Stifterfamilie Rohr aus Geistingen. In der flachen Rundbogen-Nische befinden sich eine Relieffigur der Schmerzhaften Mutter, darüber Puttenköpfe. Der Kreuzaufsatz wurde bereits im 19. Jahrhundert erneuert.

"Es gibt etwa 300 Wegekreuze in Hennef, aber nicht alle sind Denkmäler, wie dieses", erklärte Vera Schlingmann von der Unteren Denkmalbehörde. "Bei der Restaurierung eines solchen Kreuzes steht erst einmal die Originalität und Authentizität im Vordergrund, danach erst die Schönheit", sagte Schlingmann.

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