Gutachten in der Warteschleife

Nur drei oder vier Spezialisten eignen sich für die Untersuchungen am Meckenheimer Hallenbad

Meckenheim. (wt) An eine Wiedereröffnung des Hallenbades in diesem Jahr glauben einige Mitglieder im Schul- und Sportausschuss nicht mehr. So wird sich schon die Untersuchung des vergangene Woche wegen vom TÜV festgestellter Mängel geschlossenen Bades weiter verzögern. Der Grund: Die chemische Analyse des Leimbinders können nur drei bis vier Gutachter deutschlandweit leisten.

Das teilte der Erste Beigeordnete Rolf Böhmer am Donnerstag dem Ausschuss auf Anfrage des Fördervereins-Vorsitzenden des Hallenfreizeitbades, Reinhold Poloczek, mit. Wenig Glück hatte Poloczek auch mit seinem Wunsch, doch wenigstens Teile des Bades, wie zum Beispiel die so gut genutzte Sauna zu öffnen.

Laut Böhmer muss jedoch möglicherweise ein Gerüst eingezogen und die gesamte Deckenverkleidung entfernt werden, damit jeder einzelne Leimbinder untersucht werden könne. Erst dann könne der Gutachter sagen, welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen und wie hoch die Kosten für die Sanierung des Bades sind. Auch zu den Kosten für das Gutachten selbst machte Böhmer keine Angaben.

Während Poloczek zu bedenken gab, ob es nicht günstiger sei, das Dach doch gleich zu sanieren und damit die Gutachter-Kosten einzusparen, appellierte der Leiter des Gymnasiums Helmut Wolber an die Verwaltung, die Zeit der Schließung zu nutzen, um zu sparen. "Das Geld benötigen Sie später zur Sanierung." Ob die Stadt an der Schließung spart, bezweifelte Anne Viehmann (CDU). Beispielsweise müsse das Personal weiter beschäftigt werden.

Das Personal gleiche derzeit die Überstunden aus und werde dann in der Verwaltung an anderer Stelle eingesetzt, informierte Böhmer. Der Schwimmunterricht an den Schulen muss nun entweder durch Sportunterricht ersetzt werden, oder aber die Schüler fahren nach Wachtberg ins Hallenbad. Sowohl die Realschule als auch die Hauptschule werden jedoch zumindest bis zu den Sommerferien auf Schwimmunterricht verzichten.

Für das Gymnasium hatte Schulleiter Wolber einen Bedarf von weit über 100 Plätzen angemeldet. Seine Begründung: Der Schwimmunterricht sei in den Lehrplänen vorgegeben. Auf Bitten des Ersten Beigeordneten wird Wolber jedoch den Bedarf nochmals überprüfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort