"Grünes C" Grünzug Buschdorf-Rosenfeld eingeweiht

BUSCHDORF · Die vielfache Kritik, die im Zuge des "Grünen C" auf die Planer, Firmen und das Grünflächenamt eingeprasselt war, ist nicht ohne Folgen geblieben. Geradezu demonstrativ konterten die städtischen Verantwortlichen gestern Nachmittag beim Fest zur Einweihung des Grünzuges Buschdorf-Rosenfeld die Anfeindungen mit wahren Lobeshymnen.

 Die Buschdorfer Kinder durften gestern selbst ran und einen Zierapfelbaum pflanzen. Schon bei der Ideensuche, wie ihr neuer Spielplatz am Rosenfeld werden soll, waren sie im Vorfeld gefragt worden.

Die Buschdorfer Kinder durften gestern selbst ran und einen Zierapfelbaum pflanzen. Schon bei der Ideensuche, wie ihr neuer Spielplatz am Rosenfeld werden soll, waren sie im Vorfeld gefragt worden.

Foto: Barbara Frommann

"Das Projekt taucht zwar im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler auf, aber das Geld ist gut angelegt, um die Natur zu erfahren und zu erleben", stellte Bezirksbürgermeister Helmut Kollig klar, während ihm bei stürmischem Wetter der Wind ins Gesicht blies. Zum Schutz war ein Zelt aufgebaut worden, es gab Getränke, Würstchen sowie Musik.

Die Gäste, darunter etliche Bürger aus Buschdorf, konnten sich auf der Anlage herumführen lassen. Kinder aus dem Ort pflanzten zuerst einen Zierapfel als letzten von 200 Bäumen und tobten sich anschließend bei einem kleinen Fußballturnier aus.

Auch für den Bonner Umweltdezernenten Rüdiger Wagner steht der Sinn des Grünen C außer Frage. Er zeigte Bilder, wie sich die Besiedelung in Buschdorf über die Jahre in die Landschaft hineingefressen hat, was der Ausgangspunkt für das Projekt gewesen sei. "Wir erhalten damit nämlich dauerhaft den Freiraum für unsere Kinder und haben die Landschaft ökologisch aufgewertet", so Wagner. Bei aller Kritik im Einzelnen würden die Menschen im Rosenfeld das "Grüne C" immer mehr schätzen lernen, davon ist Wagner überzeugt.

In der Tat ist vor allem auf dem Kleinspielfeld immer viel Betrieb, dort treffen sich die Buschdorfer Kinder regelmäßig zum Ballspielen. Der alte Bolzplatz an der Schickgasse ist nicht mehr bespielbar, die Stadt Bonn will ihn ganz aufgeben.

Auf dem neuen Grünzug gibt es einen Erlebnisspielplatz, Gemüsegärten zum Mieten, die das Bonner Unternehmen "Meine Ernte" vermarktet, Streuobstwiesen und Blühfelder. Dieser vielfältige Mix hat 1,26 Millionen Euro Baukosten verschlungen, das "Grüne C" im gesamten Bonner Stadtgebiet 3,94 Millionen Euro. Da 80 Prozent der Kosten über Zuschüsse getragen wurden, blieben bei der Stadt Bonn aber nur Kosten von insgesamt 800 000 Euro hängen.

Die Planung für das jetzt eingeweihte letzte Teilstück des "Grünen C" läuft bereits seit 2005. Durch die Anerkennung zwei Jahre später waren die Zuschüsse gesichert, die Bonner Politiker stimmten 2008 zu. "Gut Ding will Weile haben", bemerkte Kollig dazu. Während der Realisierung hatten sich Bürger besonders an dem Hochstand und dem Unterstand ("Betonhaken") gestoßen.

Darauf angesprochen, sagte Wagner: "Ich nehme diese Kritik nicht mehr ernst. Das verstellt den Blick aufs große Ganze, das wir geschaffen haben." Und fügte hinzu: "Es muss auch mal Schluss sein."

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