Interview mit dem Bestatter Ferdinand Pfahl: "Das Kind verdient ein würdevolles Begräbnis"

Ferdinand Pfahl (53) ist Bestatter in Rheinbach. Er holte das getöteten Baby vom Fundort an der A 61 ab und organisierte aus eigenem Antrieb das Begräbnis Mit ihm sprach Dominik Pieper.

 Ferdinand Pfahl.

Ferdinand Pfahl.

Foto: Wolfgang Henry

Wie kam es zu der Idee, dass Sie sich um die Beerdigung des Babys kümmern?
Ferdinand Pfahl: Rein rechtlich ist in solchen Fällen die Kommune für die Bestattung zuständig. Meine Mitarbeiter und ich wollten aber mehr als die übliche anonyme Bestattung. Auch wenn das Kind vielleicht nur eine Stunde gelebt hat, verdient es ein würdevolles Begräbnis. Wir haben uns deshalb mit der Stadt abgestimmt.

Sie kümmern sich auch um die Grabpflege? Alles auf eigene Kosten?
Pfahl: Ja, um das Grab kümmere ich mich in Zusammenarbeit mit der Initiative "Neue Pfade". Klar, es kostet mich etwas - aber das spielt keine Rolle, und ich mag auch nicht darüber sprechen. Ich mache es einfach.

Wie ist es für Sie als Bestatter, ein Baby zu beerdigen?
Pfahl: Schwierig, ganz schwierig. Ich habe schon viele verstorbene Babys beerdigt, Frühchen beispielsweise. Es ist etwas ganz anderes als bei jemandem, der im hohen Alter verstorben ist. Gerade wenn man selber Kinder hat, tut man sich damit schwer. Ich selbst habe vier Töchter.

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