Fall Karl Hehlein: Eine neue Spur führt nach Portugal

Kreisveterinär ist nach Brandstiftung vom 19. August 2007 immer noch auf der Flucht - Staatsanwaltschaft Koblenz hält sich mit Informationen weiterhin bedeckt

Ahrweiler. Kreisveterinär Karl Hehlein ist weiter auf der Flucht. Er steht in dringendem Verdacht, am Sonntag, 19. August, sein Wohnhaus auf Godenelter in Ahrweiler in Brand gesetzt zu haben. Sein Auto wurde am Hamburger Flughafen gefunden ( der General-Anzeiger berichtete).

Jetzt könnten sich damalige Spekulationen bestätigen. Denn laut GA hätte Hehlein, nach dem europaweit gefahndet wird, für seine Flucht den Seeweg genommen haben können. Stimmt: Denn eine neue Spur führt nach Portugal. Folglich war die Annahme richtig, dass für Hehlein die Ausreise über Straße oder per Flugzeug wegen der laufenden Fahndung schier unmöglich war.

Dass das Fahrzeug am Flughafen abgestellt wurde, war, wie damals vermutet, eine Finte. Eine Ausreise per "Seelenverkäufer" (Schiff mit käuflichem Kapitän) war wohl die einzige Möglichkeit für den Flüchtigen, der sich mit Suizidabsichten tragen soll.

Damit konfrontiert, zeigte sich Horst Hund, Leitender Oberstaatsanwalt in Koblenz, erneut bewährt knapp. Der Chefankläger im Norden von Rheinland-Pfalz bestätigte GA-Informationen in Sachen Portugal, wollte aber nicht auf einen Briefverkehr (Absendung in Portugal) zwischen Hehlein und seiner mittlerweile wieder in seiner ehemaligen Heimat Norddeutschland lebenden Frau eingehen.

Dies, obwohl sich Informationen des General-Anzeigers in der Vergangenheit immer bewahrheitet hatten. So zum Beispiel im Falle der zehn Jagdwaffen des Kreisveterinärs. Diese waren in einem Lagerraum in Frankfurt am Main aufgetaucht. Lediglich eine Kurzwaffe, es soll ein Revolver sein, ist noch verschwunden.

Diese könnte der 52-Jährige immer noch bei sich tragen. Zwei der Waffen waren bei der Unteren Jagdbehörde des Kreises Ahrweiler gemeldet, die acht weiteren in Bayern. Bereits vor Monaten hatte der Leitende Oberstaatsanwalt in Koblenz, Horst Hund, dazu jedoch erklärt: "Es gibt keine Hinweise, dass eine Gefahr von dem Beschuldigten ausgehen könnte."

Im März 2003 war Hehlein als Veterinär zur Kreisverwaltung Ahrweiler gekommen. Damals zog er aus dem Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein mit seiner Familie ins Ahrtal. Als Hintergrund für die Brandstiftung am 19. August werden familiäre Probleme vermutet.

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