Kommentar zur Verkehrssituation Es wird sich knubbeln

Region · Da kommt es für die Pendler ganz dicke: Dass gleich drei Hauptverkehrsadern im Rechtsrheinischen - A 560, L 269, Bahn im Siegtal - in den kommenden Wochen wegen Bauarbeiten gekappt werden, stellt die Region vor eine Belastungsprobe. Ein Kommentar

Es ist sicherlich richtig, größere Straßenbauarbeiten in die Sommerferien zu legen. Ob es klug war, die Vollsperrungen der A 560 und der L 269 zeitgleich anzusetzen, muss sich aber erst noch zeigen - angesichts der vielen tausend Pendler, die täglich nach Bonn oder aus Richtung Bonn unterwegs sind. Die Verkehrsströme werden sich durch die Arbeiten vorwiegend auf Troisdorf und Sankt Augustin verlagern. Mag sein, dass beide Städte weitgehend über ein leistungsfähiges Straßennetz verfügen. Trotzdem wird es sich hier und dort gehörig knubbeln.

Die Bauarbeiten werden einmal mehr die Mobilität ins Blickfeld rücken. Die Region wächst auch in den nächsten Jahren weiter, und das wird zu verstärkten Pendlerströmen führen. Laut einer Studie der Industrie- und Handelskammer fahren heute schon täglich 126.000 Menschen zu ihrem Arbeitsplatz nach Bonn. Im Ballungsraum Sankt Augustin, Siegburg und Troisdorf liegen die Ein- und Auspendlerzahlen täglich jeweils im fünfstelligen Bereich - pro Stadt. Ist das Straßennetz fit für das prognostizierte Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum? Wie steht es um den Bus- und Bahnverkehr, um schnelle Radwegeverbindungen?

Das sind Fragen, über die der Kreis und Bonn ständig im Dialog sein müssen - trotz der Meinungsverschiedenheit in Sachen Südtangente. Noch ist die politische Diskussion zu sehr auf dieses Großprojekt konzentriert, über dessen Sinnhaftigkeit noch nicht einmal vor Ort, sondern auf Bundesebene entschieden wird.

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