Bürgerinformation in Hennef Eltern haben großes Interesse an zweiter Gesamtschule

HENNEF · Die geplante zweite Gesamtschule in Hennef stößt auf großes Interesse bei den Eltern. Rund 500 Hennefer waren am Dienstagabend der Einladung der Stadt zur Bürgerinformation über die geplante Schule gefolgt.

 Experten aus Schule und Verwaltung stehen den Bürgern Rede und Antwort zur geplanten zweiten Hennefer Gesamtschule.

Experten aus Schule und Verwaltung stehen den Bürgern Rede und Antwort zur geplanten zweiten Hennefer Gesamtschule.

Foto: Klaus Elsen

Ort der Versammlung war nicht zufällig die Aula der Hauptschule an der Wehrstraße. Denn dort soll im kommenden Jahr die Gesamtschule an den Start gehen. Zweites Standbein soll die Kopernikus-Realschule werden. Haupt- und Realschule sollen dann ab dem kommenden Jahr langsam auslaufen.

Voraussetzung ist allerdings, dass sich bei einer Elternbefragung, die seit gestern läuft, genügend Interessenten für die Gesamtschule finden. Die Stadt hat rund 800 Eltern von Schülern der dritten und vierten Klassen angeschrieben, so Hennefs Erster Beigeordneter Stefan Hanraths. "Wir brauchen einen Rücklauf von 200 bis 250 Eltern, die erklären, ihr Kind im kommenden Jahr an einer der beiden Hennefer Gesamtschulen anmelden zu wollen."

Wenn genügend positive Rückmeldungen vorliegen, soll der Schulausschuss in seiner Sitzung am 27. September einen Grundsatzbeschluss fassen, den der Stadtrat am 1. Oktober bestätigen muss. Wenn das geschehen ist, wird die Stadt bei Regierungspräsidentin Gisela Walsken die Genehmigung der Schule beantragen. Das gilt aber als reine Formsache. Die letzte Hürde wird dann zu Beginn des kommenden Jahres zu nehmen sein, so Hanraths: "Wir brauchen dann mindestens 100 Anmeldungen für die neue Gesamtschule."

In der Schulaula erläuterte Detlef Garbe, Gutachter für den Hennefer Schulentwicklungsplan, das pädagogische Konzept und die Organisation der geplanten Schule, die derzeit unter dem Arbeitstitel "Gesamtschule Hennef-West" läuft. Eckpfeiler sind unter anderem das längere gemeinsame Lernen der Schüler, ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung, soziales Engagement und leistungsmäßige Differenzierung .

Hanraths erläuterte auch ausführlich, warum die Stadt eine zweite Gesamtschule gründen will. "Die Anmeldezahlen an der Hauptschule sind stark rückläufig, und unter den 133 Anmeldungen, die die Realschule in diesem Jahr hatte, waren 80 Schüler, die eigentlich zur Gesamtschule gehen wollten, dort aber nicht angenommen wurden." Insgesamt musste die Gesamtschule an der Meiersheide in diesem Jahr wieder mehr als 180 Schüler ablehnen.

Hält der stark rückläufige Trend an der Hauptschule an, so eine Prognose der Stadt, hätte die Schule in acht Jahren kaum noch 200 Schüler und wäre ohnehin in ihrem Bestand gefährdet. Hanraths: "Vor diesem Hintergrund war klar, die Stadt musste handeln. In der Hennefer Schullandschaft muss sich etwas ändern. Wir haben uns für eine zweite Gesamtschule entschieden, weil wir mit unserer bestehenden Gesamtschule sehr gute Erfahrungen gemacht haben."

Auch wenn alle Beteiligten die zweite Gesamtschule wollen, weist die Stadt darauf hin, dass die bis zum 14. September laufende Elternbefragung sehr wichtig sei "Erst wenn genügend Eltern ihre Absicht bekunden, ihr Kind an einer der beiden Hennefer Gesamtschulen anzumelden, kann der Stadtrat den Beschluss zur Gründung der zweiten Gesamtschule fassen", so Stadtsprecher Dominique Müller-Grote.

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