Denn die Schülerin hat mit ihren Klassenkameraden in Anzuchtschalen bereits Samen gesetzt. Wenn die Pflänzchen stabiler sind und das Wetter es zulässt, kommt das Grünzeug raus. Die 13-jährige Daniela aus Königswinter hofft, dass auch einige Tulpen auf dem neuen Terrain stehen werden. "Das sind nämlich meine Lieblingsblumen."

Wie Sarah und viele andere Schüler und Eltern packte Daniela feste mit an, als jetzt unter Aufsicht von Urban Kurscheid von der Lokalen Agenda 21, Gruppe Umwelt und Natur, das Gelände vor der Verbundschule Lernen und Sprache der Stadt Königswinter an der Friedenstraße "beackert" wurde. Ein kleiner Bagger war angerollt.

Der Mutterboden wurde abgetragen, denn der Boden soll "abgemagert" werden. Es werden Wege gebaut, auch ein Bachlauf mit Zisterne entsteht. Eine Kölner Künstlergruppe wird mit Schülern eine Betonskulptur errichten. Thema: der Drache. "Dafür suchen wir noch Sponsoren", berichtet Urban Kurscheid.

Eine Trockenmauer, Baumstämme als Sitzplätze sind weitere "Zutaten" dieses Naturerlebnisgartens. Mit zwei Meter hohen Stämmen, die im Kreis errichtet werden, soll ein Hütten-Effekt erzielt werden. Auf die Erde wird Basaltsplitt mit angereichertem Kompost aufgetragen. Einheimische Wildblumen sollen hier wachsen. Dazu wird Samen aus der Eifel geholt. Damit aber auch im ersten Jahr etwas blüht, gibt es Initialpflanzungen.

Ein Mohnstreifen soll zum Beispiel angelegt werden. Unter den Bäumen sollen etwa Leberblümchen und Zypressenwolfsmilch ihren Platz finden. Das Besondere: Hier kann jeder langgehen und sich an dem Naturerlebnisgarten erfreuen. Kurscheid: "Das ist ein offener Garten, für ganz Niederdollendorf."

In Arbeitsgruppen werden die Schüler hier werkeln. Denn es werden auch pädagogische Ziele verfolgt. Lehrerin Cornelia Weiss: "Wir wollen den Kindern die Natur näher bringen. Sie sollen selbstständig arbeiten lernen und Schlüsselqualifikationen für das spätere Berufsleben erwerben." 120 Schüler aus Königswinter und Bad Honnef besuchen die Schule.

Und künftig gibt es neben Mathe und Deutsch eben ganz viel Natur. Das Netzwerk "Blühende Landschaften", das innerhalb der Lokalen Agenda entstanden ist, und der Verein "Vespe", der bereits einen Wildbienenstand errichtete, machen es möglich. Kurscheid: "Wildbienen und Wildblumen, das ist ein urzeitliches Paar." Sarah und Evita (13) zeigten beim Auftakt zur Naturoase, an dem viele Niederdollendorfer und Sponsoren teilnahmen, wie es künftig in ihrem Garten aussehen wird. Sie präsentierten ein Modell.

www.bluehende-landschaft-koenigswinter.de