Die Honnefer Sonntagszeitung gibt es nicht mehr

Nach vier Jahren kündigt Herausgeber Patrick Stolle das Aus an

Bad Honnef. Am Sonntag wurde die letzte Ausgabe der vor vier Jahren ins Leben gerufenen "Honnefer Sonntagszeitung" ausgeliefert. Das von Patrick Stolle herausgegebene Blatt habe sich wirtschaftlich nicht getragen, hieß es in der letzten HSZ. "Es reicht nicht aus, wichtig und richtig zu sein. Eine Zeitung braucht zum wirtschaftlichen Überleben solvente Werbekunden und einen wachsenden Stamm an Abonnenten und zahlenden Lesern. Für uns hat es nicht gereicht - leider", erklärte Stolle.

In den insgesamt 208 Ausgaben habe die HSZ "das Leben in und um Bad Honnef begleitet und immer wieder kritisch hinterfragt". Auch wenn die Sonntagszeitung nicht immer perfekt gewesen sei, so habe sie sich doch als mutiges Projekt etabliert und zum ernstgenommenen Medium entwickelt, glaubt Stolle. Einiges habe man bewegen können. Herausgeber Stolle: "Rat und Verwaltung haben wir immer wieder den Spiegel vorgehalten."

In der letzten Ausgabe meldete sich auch Bad Honnefs Bürgermeisterin Wally Feiden zu Wort: "Schade, dass die Presselandschaft in Bad Honnef wieder ärmer und das Sonntagsfrühstück wieder weniger aufregend wird."

Die Honnefer Sonntagszeitung war im August des Jahres 2002 gegründet worden. Wenige Wochen zuvor hatte die Honnefer Volkszeitung nach fast 125-jähriger Existenz als Tageszeitung ihr Erscheinen eingestellt.

Stolle glaubte, mit einer Wochenzeitung eine lokale Lücke in der Medienlandschaft schließen zu können. Allerdings blieb die erhoffte Zahl an Inserenten und Abonnenten aus. Etwa 1 200 Honnefer bezogen zuletzt die Zeitung, die sich insbesondere auf kommunalpolitische Berichterstattung und auf das Leben der Honnefer Vereine konzentrierte.

In einem Rückblick resümiert die Redaktion der HSZ: "Wir haben polarisiert." Es herrsche nun nach Bekanntgabe der Einstellung des Blattes "blankes Entsetzen in der HSZ-Fangemeinde". Wieder sei ein Stück Bad Honnefer Stadtgeschichte gestorben. "Richtig Spaß haben auch die Rats-und Ausschusssitzungen gemacht", schreibt die Redaktion in ihren Abschiedszeilen.

Und: "Den Vorwurf, wir hätten uns zu wenig um den Honnefer Bergbereich gekümmert, konnten wir leider nie entkräften." Voll des Lobes seien die Leser jedoch über verschiedene Aktionen der Sonntagszeitung gewesen.

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