Ernte im Vorgebirge Die Gerstenernte im Rhein-Sieg-Kreis hat begonnen

Rhein-Sieg-Kreis · Die Landwirte in der Region befürchten Ernteeinbußen. Das Getreide litt im April unter dem Frost, nun unter der Trockenheit. Dadurch sind geringere Erträge zu erwarten.

 Zwischen den Getreidefeldern zwischen Ollheim und Dünstekoven, die bald abgeerntet werden, sind zwei Reiterinnen auf ihren Islandpferden unterwegs.

Zwischen den Getreidefeldern zwischen Ollheim und Dünstekoven, die bald abgeerntet werden, sind zwei Reiterinnen auf ihren Islandpferden unterwegs.

Foto: Axel Vogel

Aus Gerste wird Malzkaffee, Bier, Brot, Futter und vieles mehr gemacht. In diesen Tagen hat die Ernte begonnen. Theo Brauweiler, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Bonn/Rhein-Sieg, macht auf einige Besonderheiten in diesem Anbaujahr aufmerksam.

„Der März war ungewöhnlich warm und führte gegenüber Normaljahren zu einem Wachstumsvorsprung von mehr als einer Woche. Mitte April hat der Frost die Gerste in Kältestress versetzt“, so der Vorsitzende. Der Entwicklungsvorsprung sei wieder verloren gegangen.

Aufgrund der insgesamt sehr knappen Niederschläge seien der Krankheitsdruck gering und Einsparungen im Bereich der Fungizide möglich gewesen. Auf den leichten Böden im Rheinland ist jedoch seit einigen Wochen bei der Gerste Trockenstress zu erkennen.

„Auch auf den besseren Böden im südlichen Rheinland war die Wasserversorgung der Bestände äußerst knapp. Im Mai und Juni hat es nur rund 70 Prozent des üblichen Niederschlags gegeben“, so Brauweiler. Die hohen Temperaturen der letzten Wochen hätten die weitere Abreife beschleunigt und zu einer Art Notreife geführt. Niederschläge in den nächsten Tagen könnten daran bei der Wintergerste nun auch nicht mehr viel ändern oder retten.

Die Bauern hofften für alle anderen Kulturen auf einen Sommerregen. „Ob die Regenmengen ausreichen, bleibt abzuwarten“, so der Vorsitzende.

Beim Anbau von Gerste wird zwischen Winter- und Sommergerste unterschieden, wobei Wintergerste in Deutschland bedeutender ist. Als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Malz für Brauereien kommt allerdings überwiegend Sommergerste zum Einsatz, die sich durch einen Proteingehalt von maximal 11,5 Prozent auszeichnet.

In erster Linie wird die Gerste jedoch als Futtermittel verwendet. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) weiter informiert, wird die Wintergerste von Mitte September bis Anfang Oktober ausgesät. Sommergerste wird im Frühjahr von Ende Februar bis Anfang April gedrillt, das heißt gesät.

Die Ernte der Gerste erfolgt im Juli und August – geringere Erträge sind zu erwarten.

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