Des Bornheimer Rathauses neues Kleid

Die Sanierung der Fassade beginnt nach Ostern. Der Ratssaal wird übergangsweise zum Großraumbüro.

 Noch bevor der erste Schnee fällt, soll die neue Rathausfassade in Bornheim fertig sein.

Noch bevor der erste Schnee fällt, soll die neue Rathausfassade in Bornheim fertig sein.

Foto: privat

Bornheim. "Hüllenlos" wird sich nach Ostern stückweise das Bornheimer Rathaus präsentieren. Denn dann beginnt die energetische Sanierung des 40 Jahre alten Gebäudes. Mit einem 60-Tonnen-Kran werden die einzelnen Module der Rathauswände abmontiert.

Der Kran wird auf dem Nebenparkplatz postiert und kann von dort mit seinem Arm alle Seiten des Rathauses erreichen. Die Wände des Hauses bestehen aus jeweils 4 Meter mal 1,50 Meter großen Einheiten aus Beton und Fenstern. Jedes Teil wiegt drei Tonnen.

Ersetzt werden sie durch Bauteile aus einer Stahlkonstruktion mit Glasfläche, erklärt Helmut Wiesner, Fachbereichsleiter Städtebau in der Bornheimer Stadtverwaltung. "Die Module werden nach und nach demontiert und die neuen eingebaut, so dass am Ende jedes Arbeitstages der Baufirma die Hülle des Rathauses wieder komplett ist", sagt Wiesner.

Rund vier Millionen Euro wird die Sanierung voraussichtlich kosten: Dabei entfallen 2,8 Millionen Euro auf die Sanierung der Fassade samt Dach und Gebäudehülle, 950 000 Euro werden in die Haustechnik mit Heizung und Lüftung investiert und 600 000 Euro kostet die komplette Planung, so Wiesner.

900 000 Euro steuert der Staat aus dem Konjunkturpaket II bei. "Durch die neue Haustechnik wird der Ratssaal auch wieder Veranstaltungsort für mehr als 200 Besucher", kündigt Bürgermeister Wolfgang Henseler an.

Während die Arbeiten an der Hülle voranschreiten, rotieren im Innern die Mitarbeiter. Jeweils eine halbe Etage wird nach und nach während der Bauphase an ihren Außenwänden in den dann weitgehend fertig sanierten Ratssaal ziehen - und zwar von oben nach unten werden die Abteilungen und Ämter für etwa zwei Wochen ihre Schreibtische gegen das "Großraumbüro" im Saal tauschen.

Im Foyer des Rathauses und im Internet unter www.bornheim.de wird beschildert und angekündigt, wo sich die einzelnen Ämter befinden.

Die Komplettdemontage der Außenhülle war nötig geworden, weil es Bedenken wegen der Standfestigkeit des Gebäudes gab. "Nachdem sich die Probleme der Betonsanierung und der Statik ergeben hatten, konnten wir nicht die bestehende Fassade dämmen, sondern müssen alles neu machen", erklärt der Bürgermeister.

Dafür erfülle die neue Haut die optimale Dämmung nach aktuellen energetischen Gesichtspunkten, so Henseler. Das bedeute auch eine große Ersparnis bei den Heizkosten. Bei optimaler Umsetzung könnten 50 Prozent von den derzeit 50 000 Euro jährlich für die Gasheizung eingespart werden.

Bei den Millionenkosten für die Fassade rechne sich die Investition zwar rein wirtschaftlich nicht, sei aber ein wichtiges Signal für Umwelt- und Klimaschutz und habe außerdem Vorbildfunktion für die energetische Gebäudesanierung - auch privater Häuser, sagte Wiesner.

Während der geschätzten fünf Monate Bauzeit wird der Nebenparkplatz des Rathauses ab nächsten Dienstag, 26. April, komplett gesperrt. Rund 40 Stellplätze würden dann wegfallen, berichtet Johannes Pieck, Geschäftsbereichsleiter Straßenverkehr.

Die Plätze für Schwerbehinderte, Mutter und Kind und Dienstwagen werden auf den großen Parkplatz vor dem Rathaus verlagert. Zweiräder können am Eingang abgestellt werden. Außerdem werden auf der großen Parkfläche Kurzzeitstellplätze - mit Parkscheibe für zwei Stunden - eingerichtet. Die Stadt weist darauf hin, dass das Rathaus auch mit Bus und Bahn gut zu erreichen sei.

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