Projektwoche in Flerzheim Der mittelalterliche Gaukler erzählte von fernen Zeiten

Flerzheim · Die Katholische Grundschule Flerzheim unternahm bei den Projekttagen eine „Zeitreise – Von der Steinzeit bis in die Zukunft“.

 Projektwoche und Schulfest der Grundschule in Flerzheim: Taravas, der Spielmann, baut mit Kindern Schalmeien aus Strohhalmen.

Projektwoche und Schulfest der Grundschule in Flerzheim: Taravas, der Spielmann, baut mit Kindern Schalmeien aus Strohhalmen.

Foto: Axel Vogel

Unter dem Motto „Zeitreise – Von der Steinzeit bis in die Zukunft“ hatten sich alle Klassen der Katholischen Grundschule Flerzheim während der dreitägigen Projektphase vielfältige Gedanken über das Leben und Lernen über Jahrhunderte hinweg gemacht und ihre Arbeiten mit einem Schulfest vorgestellt.

Bei fast frühsommerlichem Wetter war das denn auch sehr gut besucht, teilweise drängten sich Schüler, Eltern, Freunde und Angehörige durch die nach dem jeweiligen Thema liebevoll dekorierten Klassenzimmer und bestaunten die Exponate, etwa selbst gebastelten Mittelalterschmuck oder Steinzeitwerkzeuge.

Die Kinder hatten sich in ihren Werken an einem teilweise selbst gedichteten Projektsong orientiert, den sie zu Beginn des Schulfestes aus Leibeskräften zu Gehör brachten: „Eine Zeit-Zeitreise, kommt alle mit. Packt Eure Sachen, das wird ein Hit! Die Neandertaler, die leben im Wald. Denen ist niemals kalt. Die Besten im Lager bauen. Da können wir nur schau'n.“

Den Griechen widmeten sie etwa folgende Zeilen: „Die Griechen, die machen viel Sport. Denn Sport ist kein Mord. Die Olympischen Spiele, die gewinnen sehr viele.“ Im Geiste dieser jeweiligen Strophen waren die Klassenzimmer gestaltet und so erfuhren die Besucher auch, wie die jeweiligen Völker lernten.

Eins der Klassenzimmer widmete sich dem Thema „Schule: Früher und heute“, hier konnte man sich unter anderem an der heute nicht mehr gebräuchlichen Sütterlin-Schrift genauso versuchen, wie frühzeitliche Schriftwerkzeuge und Tafeln bestaunen oder mit Feder und Tusche schreiben üben. Wer das noch nie getan hat, mochte sich wundern, wie viel Übung und Geduld dazu gehört, ein vernünftig lesbares Schriftbild zu Papier zu bringen. Interessant auch, wie die Kinder die Entwicklung von Lehrmethoden aufgriffen. So konnte man nachvollziehen, dass die Schulerziehung vor noch gar nicht allzu langer Zeit auch hierzulande viel strenger war. Auch, wenn das einige Schüler möglicherweise anders beurteilen mögen. Die stellvertretende Schulleiterin Larissa Fritz freute sich über die hohe Qualität der Arbeiten, zum anderen lobte sie aber auch ausdrücklich das Engagement der Schüler, die mit großem Eifer bei der Sache gewesen seien. Hier habe sich auch das Rotationsprinzip bewährt: „Die Kinder haben jeden Tag an einem anderen Projekt gearbeitet, quer durch alle Klassen und Altersstufen, so wurde es nie langweilig und sie waren hochmotiviert.“ Vor dem Hintergrund des momentan hohen Krankenstandes im Lehrerkollegium, offenbar hatte hier die derzeit grassierende Erkältungswelle gewütet, sei es besonders bewundernswert, wie man nicht nur die Projekttage selbst, sondern auch das Schulfest auf die Beine gestellt habe. Dies wird sozusagen in privater Intitiative vom Föderverein der KGS Flerzheim ausgerichtet, der unter anderem einen mittelalterlichen Gaukler organisiert hatte.

Dieser trat regelmäßig auf und präsentierte dem begeisterten Publikum nicht nur mittelalterliche Sangeskunst, sondern auch ebensolche Instrumente, die heute kaum noch verbreitet sind. Für Speis, Trank, Kaffee und Kuchen, dies alles wurde bei der frühsommerlichen Atmosphäre rege nachgefragt, sorgten die Eltern der Grundschüler.

Die Flerzheimer Grundschule wird heute von rund 100 Jungen und Mädchen aus den Rheinbacher Ortsteilen Flerzheim, Ramershoven und Peppenhoven besucht, vereinzelt auch von Schülern aus Meckenheim-Lüftelberg. Neben der Rektorin Maria-Christina Prüfert unterrichten an der KGS Flerzheim fünf Lehrerinnen in vier Klassen. Ständig wachsende Schülerzahlen, auch aus den umliegenden Dörfern, erforderten 1995 einen weiteren Anbau mit zwei großen Klassenzimmern und diversen Nebenräumen, die etwa als Lagerfläche für Unterrichtsmaterial genutzt werden.

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