Bundeswehr in Bad Neuenahr Der Zapfenstreich rückt näher

Bad Neuenahr · Bei der Bundeswehr in Bad Neuenahr gehen ab Anfang 2014 nach und nach die Lichter aus. Das Aus für die Bundeswehr in Bad Neuenahr-Ahrweiler kommt. Daran führt kein Weg mehr vorbei. Die bisherigen Soldaten und zivilen Mitarbeiter der Ahrtal-Kaserne werden in wenigen Monaten ihre Koffer packen und nach Koblenz umziehen.

Denn die bisherige Abteilung Kommando V des Heeresamtes wird zum 1. Januar 2013 in den entsprechenden Abteilungen eines neu zu gründenden Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung am Deutschen Eck aufgehen.

Das bestätigte gestern bei einem Besuch in der Kaserne an der Bad Neuenahrer Heerstraße Thomas Kossendey, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. An ihm war es, die Entscheidung von Verteidigungsminister Thomas de Maizière persönlich an die Ahr zu bringen, das Gespräch mit Personalvertretung und Soldaten, aber auch mit Bürgermeister Guido Orthen und der Wahlkreisabgeordneten Mechthild Heil zu suchen. Freudensprünge und Hoch-Rufe blieben verständlicherweise aus.

Dennoch war eine Art Erleichterung in der Kaserne zu spüren. Denn ab sofort ist laut Kossendey "die Zeit der Ungewissheit für die Bediensteten vorbei". Mit jedem Soldaten und den Mitarbeiten würden in den nächsten Tagen Gespräche über künftige Verwendung und Arbeitsplatz geführt. Bislang arbeiten in der Ahrtal-Kaserne 293 Soldaten und 58 zivile Mitarbeiter. 232 Soldaten und rund 50 Zivilangestellte sollen ab 2013 in Koblenz eingesetzt werden.

Der Rest verteile sich auf das Kölner Heeresamt sowie die möglichen Stationierungsorte Gelsdorf, Andernach und Mayen, hieß es auf Seiten der Bundeswehr, gestern vertreten durch die Brigadegeneräle Heinrich Fischer vom Heeresamt und Thomas Berghoff vom Standort Gelsdorf.

Wann gehen die Lichter aus? Das erläuterte Oberst i.G. Hans-Peter Kaufmann als Stellvertreter des Standortältesten in Bad Neuenahr: "Die Liegenschaft Unterstraße wird Anfang 2014 geräumt, die Ahrtal-Kaserne im letzten Quartal 2014." Eine Galgenfrist gibt es für den Standort Westend hinter der Rosenkranzkirche. Dort legt der letzte Soldat 2018 den Schalter um. Bis dahin sollen dort Teile des neuen Führungsunterstützungskommandos der Bundeswehr untergebracht werden, bis dieses Kommando geschlossen am Standort Bonn stationiert werden könne.

Aber gerade für das Filetstück Westend mitten in der Stadt gibt es schon heute einen Interessenten, die Tecklenburg GmbH, die in der Nachbarschaft Stadtvillen gebaut hat. Dass es schwierig wird, die Liegenschaft Heerstraße zu vermarkten, das weiß Orthen. Die Stadt stehe deshalb in Kontakt mit der dafür zuständigen Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten. Zudem werde es im August zu diesem Thema eine Klausurtagung des Hauptausschusses der Stadt geben. Und: "Eine unbebaute Fläche würde sich deutlich besser verkaufen lassen." Doch das sei leider nicht der Fall.

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