Der Sinziger Ken Miyao ist jetzt ein "Popstar"

Die Band "Overground" um den 17-Jährigen gewinnt das Finale gegen die Mädchen von "Preluders" - Die ganze Familie drückt in Köln bei der Live-Sendung von Pro Sieben die Daumen

  Knapper Sieg:  Die Jungs von Overground mit dem Sinziger Ken Miyao (r.) setzten sich gegen die Preluders durch.

Knapper Sieg: Die Jungs von Overground mit dem Sinziger Ken Miyao (r.) setzten sich gegen die Preluders durch.

Foto: dpa

Köln/Sinzig. Der Sinziger Ken Miyao und seine drei Mitstreiter Akay (20), Marc (16) und Meiko (26) haben die Tür zum Pophimmel ganz weit aufgestoßen. 3,7 Millionen Menschen saßen gebannt vor ihren TV-Geräten, um am Montagabend das Finale von "Popstars - Das Duell" auf Pro Sieben zu verfolgen.

Nach zweieinhalb ebenso turbulenten wie spannenden Stunden hatten Ken und die Jungs von "Overground" die letzte Hürde genommen und sich - wenn auch denkbar knapp - gegen die Girlband "Preluders" durchgesetzt. Damit haben die Jungs von "Overground" einen Plattenvertrag sicher.

Als Moderatorin Arabella Kiesbauer das Ergebnis bekanntgibt, geht ein schriller Jubelschrei der überwiegend weiblichen Fans durch das Kölner MMC-Fernseh-Studio. Fanfaren, silberner Konfetti-Regen und Freudentränen begleiten das feiernde Quartett, das sich vor Freude am Boden wälzt. Zahllose Mädchen drängen sich dicht an den Bühnenrand, um ihren Stars Teddybären in die Hand zu drücken und Schilder mit Liebesbekundungen in die Luft zu heben.

Die neuen Popstars erhalten 51,8 Prozent der insgesamt drei Millionen abgegebenen Zuschauer-Stimmen. "Ich habe gezittert wie Espenlaub", verrät Monika Miyao am Dienstag gegenüber dem General-Anzeiger. Die Mutter von Ken war mit der gesamten Familie zur Entscheidungsshow nach Köln gefahren, um dem Sohn die Daumen zu drücken.

Das schien auch notwendig zu sein. Denn zu Beginn hatte es nicht nach einem Sieg für "Overground" ausgesehen. Ihre Konkurrentinnen, die Girlgroup "Preluders", lagen mit über sieben Prozent scheinbar uneinholbar vorne. Die Mädchen hatten in den vergangenen drei Wochen erheblich mehr CDs verkauft und damit den ersten Abschnitt deutlich für sich entschieden.

Insgesamt gingen 1,2 Millionen Exemplare der Singles "I Wanna Sex You Up" ("Overground") und "Losing my Religion" ("Preluders") über die Ladentheken von McDonalds. Jede verkaufte CD wurde als Stimme gewertet. Doch bei den Zuschauern hatten am Montagabend klar die Jungs die Nase vorn.

Nun wollen Ken, Akay, Marc und Meiko - die das Jury-Trio Sabrina Setlur, Detlef "D" Soost und Uwe Fahrenkrog-Petersen aus 12 000 Talenten ausgewählt hatte - an die Erfolge von "No Angels" und "Bro''Sis", den Gewinnern der ersten beiden "Popstar"-Staffeln, anknüpfen.

Dass die Jungs jetzt schon echte Bühnenprofis sind, bewiesen sie eindrucksvoll beim Finale. Mal in elegantes Weiß gehüllt, mal lässig in Lederjacken rockten sie über die Bühne und ernteten für ihre Auftritte mit "Schick mir nen Engel" und dem neuen Song "Rock for Money" ohrenbetäubende Jubelstürme.

Das erste Interview der Siegerband gehörte Stefan Raab in dessen Show "TV total". Anschließend ging es zur Aftershow-Party, wo auch die Familie Ken das erste Mal zu Gesicht bekam. "Ich habe ihn erst einmal ganz fest in meine Arme geschlossen und dachte, das kann alles nicht wahr sein. Wir haben nicht viel gesagt, sondern unseren Emotionen einfach freien Lauf gelassen", erzählt Monika Miyao.

Mit dem Sieg bei "Popstars" wird sich nicht nur für Ken, sondern auch für die Familie einiges ändern. "Ich trau mich gar nicht Einkaufen zu gehen", fürchtet die Mutter den Rummel. Glücklicherweise müsse sie arbeiten, so könne sie "ein wenig abschalten". "Aber ich bin megastolz auf Ken. Nicht weil er im Rampenlicht steht, sondern weil er das alles aus eigener Kraft geschafft hat", freut sich Monika Miyao.

Eine unvergessliche Begegnung habe sie mit Detlev "D" Soost gehabt. "Ich habe Ken in mein Herz geschlossen. Er ist ein herzensguter, ein fantastischer Junge, auf den Sie stolz sein können", hat das sonst eher strenge Jurymitglied mit feuchten Augen der Mutter versichert.

Wann der Sohn das erste Mal wieder nach Hause nach Sinzig kommt, weiß die Mutter nicht. Ein Termin jagt den anderen. Den nächsten Auftritt hat "Overground" am kommenden Donnerstag um 20.15 Uhr bei der "Wok-WM" auf Pro Sieben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort