Mein Verein: der SV Menden Der Kick begann auf der Kuhwiese

SANKT AUGUSTIN · Der SV Menden feiert sein 100-jähriges Bestehen mit einem Festball und Umzug durch den Ort.

 La Ola: Vorstand und Helfer des SV Menden freuen sich vor dem Vereinsheim auf die Feier.

La Ola: Vorstand und Helfer des SV Menden freuen sich vor dem Vereinsheim auf die Feier.

Foto: Michael Lehnberg

Fußball und nur Fußball: Seit 100 Jahren treiben Menschen, zumeist Mendener, Sport in ihrem SV Menden. Kein Turnen, kein Volleyball, keine Leichtathletik: Nein, ein Jahrhundert lang wurde nur gekickt. Und der Club ist damit gut gefahren. "Wir haben ganz bewusst nur eine Abteilung. Das wirkt sich sehr positiv auf das Miteinander aus", sagte Vorsitzender Matthias Hofenbitzer.

Auch deshalb gibt es keine getrennten Abteilungen für Frauen- und Männer-Fußball. "Wir sind eine Einheit und machen alles zusammen", so der Vorsitzende, der den Verein seit zwölf Jahren führt. "Das macht unseren Verein aus."

Hofenbitzer ist so etwas wie eine Institution, ist seit 63 Jahren im Verein und hat zahlreichen jungen Leuten Technik und Taktik beigebracht. Er war ein konsequenter Trainer, der Wert auf korrektes Verhalten in der Öffentlichkeit und auf anderen Plätzen legte und legt. Und dafür wird er heute noch geschätzt. Am morgigen Samstag und Sonntag, 13. Mai, feiert der Verein sein Jubiläum, und das kräftig, mit Party, Musik und allen Mendenern.

1912 wurde der Verein gegründet, von 18 jungen Leuten, wobei mehr als die Hälfte der Gründungsmitglieder gerade 15 oder 16 Jahre alt war. "Auch Wilhelm Mittelmeier gehörte zu den Gründungsvätern", sagt Erich Pötz vom Vorstand, der seit sechs Jahren die Geschichte des Vereins recherchiert. Einen festen Sportplatz gab es damals nicht, gespielt und trainiert wurde auf einer Kuhwiese am Schlackenberg.

"Es war schon eine wilde Zeit", sagt Pötz. Mitunter sei es zwischen den Mannschaften zu wüsten Schlägereien gekommen. "Aber das war damals überall so damals", so Pötz. Wenn Menden etwa in Rheidt gewann, mussten laut Pötz die Spieler schauen, dass sie schnell weg kamen.

Natürlich sieht das heute anders aus, und der SV Menden pflegt den fairen und sportlichen Umgang mit der Konkurrenz. Heute ist es auch viel einfacher, zum auswärtigen Sportplatz zu kommen. Nicht so wie kurz nach dem Weltkrieg, wo es kaum Autos gab. Da mussten die Spieler erst den Kartoffel-Transporter abladen, bevor der die Spieler zum Spiel brachte.

Und heute daheim? Aus der Kuhwiese ist ein Kunstrasenplatz geworden. 20 Mannschaften nehmen am Spielbetrieb teil, darunter 14 Jugend- und zwei Frauenteams. Der ganze Stolz der Mendener ist das neue Sportlerheim, das der Verein dank vieler Spender aus dem Ort gebaut hat, und das zu einem Mehrgenerationenhaus geworden ist, wo sich die Mendener, ob Fußballer oder nicht, gerne treffen. Morgen werden sie alle auf der Jubiläumsparty sein. In Abendgarderobe, versteht sich.

Mein Verein: SV Menden

Der Festball zum 100-Jährigen am Samstag beginnt um 19.30 Uhr in der Aula der Gesamtschule,Siegstraße. Mit dabei sind unter anderem Schlagerstar Tom Lind unddie Söhne Mendens. Am Sonntag geht es nach einer Festmesse (11 Uhr,katholische Kirche) mit einem Umzug zum Friedhof und zumMarktplatz. Weitere Informationen unter www.svmenden.de.

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