Das hat Bonn nicht verdient

Kommentar

Man kann die Appelle zur Zusammenarbeit zwischen den Bonner Ratsfraktionen langsam nicht mehr hören: Ja, wann beginnt sie denn endlich? Ist die finanzielle Lage der Bundesstadt nicht schlimm genug und lange schon bekannt?

Statt zu erkennen, dass es nichts mehr zu verteilen gibt und nicht mehr die Frage im Raum steht, ob irgendwo gestrichen oder gespart wird, sondern wo und wie hoch, verzetteln sich die Ratsfraktionen in einem sattsam bekannten Spiel: Der erste bietet die Zusammenarbeit an, sagt aber gleich, worüber er nicht mit sich reden lässt.

Der zweite sagt, schon immer für Kooperation gewesen zu sein, fordert aber erst mal den anderen auf, die Karten auf den Tisch zu legen und erklärt zudem, was mit ihm nicht geht und so weiter und so weiter.

Diese Form der Politik auf niedrigstem Niveau hat Bonn bisher nur in eine Richtung weiter gebracht: immer tiefer in die roten Zahlen.

Jetzt ist auch noch zu befürchten, dass der Stillstand weitergeht, dass allenfalls die Wortgefechte zunehmen - weil statt Politik Wahlkampf mit Blick auf die Bundestagswahl gemacht wird. Eine derartige und so lange andauernde Hängepartie haben Bonn und seine Bürger nicht verdient.

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