"Zoom"-Kino ausgezeichnet Daniel Brühl freut sich für Brühl

BRÜHL · Das "Zoom"-Kino gehört zu den fünf besten in NRW und wurde nun für sein gutes Programm geehrt. Mit dabei: Schauspieler Daniel Brühl.

 Stolz auf Brühl: Das Zoom-Team, vertreten durch Hans-Jörg Blondiau (l.) und Thorsten Kleinschmidt (r.) mit Daniel Brühl.

Stolz auf Brühl: Das Zoom-Team, vertreten durch Hans-Jörg Blondiau (l.) und Thorsten Kleinschmidt (r.) mit Daniel Brühl.

Foto: Privat

Schon in Nachkriegsjahren rannte das Publikum den Brühler Kinos die Säle und buchstäblich die Scheiben ein, und bis heute wahrt Brühl seinen Ruf als Kinohochburg. Den hält inzwischen das "Zoom"-Kino hoch: Es zählt zu den Filmhäusern mit den besten Programmen in Deutschland.

Eine von bereits 18 Auszeichnungen bekam das engagierte Team von Kulturstaatsminister Bernd Neumann überreicht. In Bamberg ehrte er gewerbliche Filmkunsttheater für ihr herausragendes Kinoprogramm 2011, ganz vorn dabei das "Zoom".

Vorstandsmitglied Monika Bremen konnte gleich drei Auszeichnungen entgegennehmen. So wurde das "Zoom" nicht nur für das Gesamtprogramm, sondern auch für das besondere Kurzfilm- und Dokumentarfilmprogramm mit einer Prämie von insgesamt 12.500 Euro geehrt. Damit gehört "Zoom" zu den wenigen der 273 Bewerberkinos, die in mehreren Kategorien ausgezeichnet wurden.

Denn während sich die meisten Programmkinos auf einen bestimmten Sektor wie Kurzfilm, Kinderfilm oder Genrefilm spezialisieren, bedient das "Zoom" in nur einem Saal alle Altersgruppen und Geschmäcker vom Kinderklassiker bis zum Regisseur-Special, vom aktuellen Kassenschlager bis zur Themenreihe.

"Wir zeigen auch mal aktuelle Mainstreamfilme, allerdings keine Actionfilme und Filme mit Gewalt, die laufen bei uns erfahrungsgemäß auch nicht gut", sagt Vorstandsmitglied Hans-Jörg Blondiau mit Blick auf das Stammpublikum, das vor allem Frauen um die 40 Jahre umfasse.

Diese Strategie geht auf: Bei der Verleihung des NRW-Preises für das beste Programm 2011, die jetzt in den Kölner Rheinterrassen stattfand, wurde das Brühler "Zoom" für eine der fünf besten Kinoprogramme im Land NRW ausgezeichnet.

Eine Prämie in Höhe von 12.000 Euro erhielten die "Zoom"-Vorstandsmitglieder Hans-Jörg Blondiau und Thorsten Kleinschmidt ausgerechnet aus den Händen des bekannten Schauspielers Daniel Brühl.

Im Juni 1986 gründeten Interessierte den Verein "Zoom" Brühler Kinotreff. Ziel war ein fester Kinotreffpunkt mit anspruchsvollem Programm. Bis zum eigenen Kinosaal sollten aber noch einige Jahre vergehen, die Volkshochschule half aus. Dort flimmerte knapp drei Wochen nach der Vereinsgründung erstmals eine französische Filmnacht über die Leinwand.

Von da an gab es jeden Sonntagabend eine Filmvorführung in der VHS, der Verein veranstaltete Filmnächte, lud Regisseure und andere Filmschaffende nach Brühl ein und organisierte die erste Open-Air-Filmveranstaltung. Damit leistete "Zoom" ein Stück Pionierarbeit: Gibt es heutzutage in vielen Städten im Sommer Open-Air-Kino, so war das 1986 ein Novum, das sich mittlerweile als Kulturspektakel etabliert hat.

Binnen zehn Jahren entwickelte sich "Zoom" enorm: Die Sonntagsvorstellungen in der VHS wurden zur festen Einrichtung, bereits 1988 wurde "Zoom" vom Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Preis "Power für die Provinz" für das erfolgreiche Konzept und die originellen Ideen ausgezeichnet.

1994 erhielt "Zoom" den Kulturpreis des Erftkreises, 1995 beteiligte es sich an der bundesweiten Aktion "100 Jahre Kino". Dabei wurde ein Teil des Belvedere Parkplatzes zum Kino wie in den Anfängen: Die Filmvorführungen fanden im Zirkuszelt statt.

1996 entstand mit Unterstützung der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und mit viel Eigenleistung in wenigen Monaten ein Kino mit 65 Plätzen, das im November eröffnete. Mittlerweile zählt der Verein rund 1000 Mitglieder. "Die Gewinne, die wir erwirtschaften, fließen wieder ins Kino, das zum Beispiel inzwischen komplett digitalisiert ist", erklärt Blondiau.

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