Gasthaus in Oberdollendorf Bungertshof vor Neustart

OBERDOLLENDORF · Mehrere Pächter hat der Bungertshof in der jüngeren Vergangenheit gehabt. Doch kein Konzept hatte Bestand. Das soll jetzt anders werden. Seit zwei Wochen ist das traditionsreiche Gasthaus in Oberdollendorf in neuer Hand: Andreas Lelke, Pächter des benachbarten Weingut Sülz, hat den im Jahr 1444 erstmals erwähnten Bungertshof gekauft.

Im vergangenen Winter hatte Lelke, der im Oberdollendorfer Mühlental aufgewachsen ist, bereits das Gasthaus "Zur alten Post" in Ittenbach erworben. Dieses war zuvor 70 Jahre lang im Besitz der Familie Siebertz gewesen. Am 1. September wird das Gasthaus, für das Lelke einen Geschäftsführer gefunden hat, wiedereröffnet. Außerdem gehört Lelke das Restaurant "Zur Mühle" in Oberdollendorf, das er liebevoll restaurierte und verpachtete.

Beim Bungertshof trug der Eigentümer seit mehr als 260 Jahren den Namen Gratzfeld. Von Anfang an hatte die Familie dort auch Gastronomie betrieben. Vor zwei Wochen endete ihre Ära, als Lelke den Kaufvertrag unterschrieb.

Der letzte Pächter, der ein Antik-Café mit dem Verkauf von Antiquitäten kombiniert hatte, hatte im Sommer vergangenen Jahres nach kurzer Zeit aufgegeben. Die Pächter in den Jahren davor hatten zwar einen längeren Atem gehabt, letztlich aber alle hingeworfen. Lelke ist überzeugt, dass ihm das nicht passiert. "Die Mühle war auch lange kaputt. Da habe ich keine Angst", sagt er. Er sucht zurzeit zwar einen Pächter, ist aber auch willens, den Bungertshof in Eigenregie zu betreiben.

"Daher ist noch offen, welches Konzept gefahren und wann der Bungertshof wieder eröffnet werden wird", sagt er. Davon hängt auch die künftige Gestaltung im Gebäude ab. Hier bieten der Veranstaltungssaal und der Schankraum sowie zwei zusätzliche, bisher nicht genutzte Räume im Erdgeschoss viele Kombinationsmöglichkeiten. Auch das erste Obergeschoss, in dem es früher mal sechs Hotelzimmer gab, und das zweite Obergeschoss sind als Flächen für Veranstaltungen durchaus denkbar, wenn das alte Fachwerk frei gelegt wird. Hier stehen noch Gespräche mit der Stadt wegen der Denkmalpflege und mit der Feuerwehr wegen des Brandschutzes aus.

Erheblich gewonnen hat bereits jetzt der Biergarten, wo zurzeit schon kräftig gearbeitet wird. Nachdem eine alte Überdachung, kleinere Bäume und Büsche verschwunden sind, hat man von dort aus einen ähnlich großartigen Blick in die Dollendorfer Weinberge wie vom Weingut Sülz, wo Lelke bereits seit 15 Jahren Pächter ist. Der Biergarten im Bungertshof bietet rund 200 Gästen Platz, später ist hier sogar ein rückwärtiger Zugang von der Bachstraße aus denkbar.

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