Bonner Johannes-Hospital wird doch geschlossen

Der Bescheid der Bezirksregierung wurde am Freitag zugestellt

  Keine Zukunft  hat das St.-Johannes-Hospital an der Kölnstraße.

Keine Zukunft hat das St.-Johannes-Hospital an der Kölnstraße.

Foto: Frommann

Bonn. Trotz der Intervention der Bürgerinitiative im Düsseldorfer Gesundheitsministerium vor gut zwei Wochen ist das Ende des Johannes-Hospitals jetzt beschlossene Sache. In dem Bescheid, der der Trägerin des Hospitals am Freitagmittag zugestellt wurde, verlangt die Bezirksregierung die Schließung zum "nächstmöglichen Zeitpunkt".

Wann der letzte Patient an der Kölnstraße behandelt wird, konnte Heribert Frieling, Sprecher des Gemeinschaftskrankenhauses, am Freitag noch nicht sagen. "Darüber werden wir mit der Bezirksregierung noch verhandeln", sagte er.

Die Geschäftsführung des Gemeinschaftskrankenhauses, zu dem neben St. Johannes auch das Haus St. Petrus und das Elisabeth-Krankenhaus gehören, hatte schon seit dem vergangenen Jahr mit der Schließung gerechnet. Nach der Zusammenlegung der Krankenhäuser vor drei Jahren, habe man erhebliche finanzielle Mittel in das Haus gesteckt, sagte der Krankenhausobere Christoph Bremekamp.

Alle Versuche, das Hospital zukunftsfähig zu machen, seien jedoch gescheitert: Eine rheumatologische Tagesklinik wurde von den Krankenkassen abgelehnt. Die Universität brach Gespräche über ein gemeinsames Gefäßzentrum ab. Abteilungen konnten aus rechtlichen Gründen nicht zusammengelegt werden. So konnte die Auslastung von rund 40 Prozent letztlich nicht gesteigert werden.

Die Mitarbeiter wurden am Freitag unmittelbar nach dem Eintreffen des Bescheides in einem Rundschreiben informiert. Für Donnerstag ist eine Betriebsversammlung geplant. Nach dem Pachtvertrag zwischen dem Gemeinschaftskrankenhaus und der Stiftung St. Johannes, der Grundstück und Gebäude nach wie vor gehören, ist die Verwaltung verpflichtet, weiterhin Gesundheitsfürsorge oder Altenpflege an der Kölnstraße anzubieten. Jetzt sollen konkrete Gespräche mit der kassenärztlichen Vereinigung aufgenommen werden, um eine Notfallambulanz einzurichten. Dort würden Patienten außerhalb der Praxisöffnungszeiten einen Hausarzt antreffen.

Die Gespräche mit der Universität zur Verlagerung von Teilen der Poliklinik in das Johannes-Hospital sollen ebenfalls wieder aufgenommen werden. Bremekamp bestätigte außerdem, dass es deutliches Interesse von niedergelassenen Ärzten an ambulantem Operieren im Johannes-Hospital gibt.

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